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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 451 -
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451 Der Ursprung des Ortes reicht weit in die Vergangenheit, Professor Gorjanoviö hat eine Höhlenwohnung mit Überresten menschlicher Skelette gefunden, die er für die An- siedlung antedilnvialer Menschen hält. Altarsteine mit Weihinschriften an Jupiter lassen eine römische Siedlung vermuthen, die vom Volke „Jüdische Burg" genannten Wallmauern weisen auf heidnischen Ursprung hin. An Krapina knüpft sich auch die weitverbreitete Sage von den Brüdern Cech, Lech und Mech, in der die gemeinsame Abstammung der Slaven zum Ausdrucke gelangt. Gaj hat uns die volkstümliche Überlieferung der Sage bewahrt: „Auf den Bergen standen die drei Burgen Krapina, Psar nnd Sabae, die den Brüdern Cech, Lech und Mech gehörten. Die Brüder, königlichem Blute entsprossen, hatten eine Schwester Vilina. Da- mals beherrschten die Römer das Land und die Brüder verschworen sich, ihr Volk von dem furchtbaren Druck der Fremdlinge zu befreien. Und ihrer Rache entgieng nur ein edler Römer, von Vilina gerettet, die ihn auf der Flucht begleitete. Von den Feen (Croatisch Vile) in einer Höhle bewacht, gebar Vilina ein Kind. Die Mutter fiel jedoch den Brüdern in die Hände und wurde zur Strafe im Burgthurme von Krapina lebend begraben; das Kind wurde wunderbar gerettet und von einem Einsiedler aufgezogen. Als aber die Römer mit Macht heranzogen, verließen die Brüder die Heimat und giengen über die Donau in jene weiten Länder, wo verwandte Slavenvölker hausten. Hier gründete Cech das Reich Böhmen, Lech herrschte in Polen und Mech erwarb in Moskowitien Ansehen und Herrschaft. Krapina ist daher die Wiege aller Slavenvölker." Die Schicksale der Burg waren wechselvoll und wirkten auch auf das Städtchen zurück. Das mächtige Geschlecht der Grafen von Cilli, die in die ungarische und kroatische Geschichte so kräftig eingriffen, erwarb Krapina als wichtigen Besitz, von dem aus ganz Zagorje seinem Einflüsse Unterthan wurde. Hier verlebte Johann Corvin, dem es nicht beschieden war, den Thron Ungarns zu besteigen, an der Seite seiner geistreichen und schönen Gattin Beatrice, aus dem Geschlechte der Frankapan, fern von allen Kämpfen die Flitterwochen seiner Ehe; und nach Krapina eilte er, als er nach dem verunglückten Kriegs- zuge gegen die Türken seine Kräfte schwinden fühlte. Hier überraschte den 31jährigen Mann der Tod im Jahre 1504. Krapina kam nun an die Frankapan. Als die wüthenden Scharen des Bauernkönigs Matija Gubec ganz Zagorje über- rannten, litt auch Krapina Mord und Verwüstung (1573). Und doch galt der stark befestigte Ort als sicherste Zufluchtsstätte Croatiens, denn als die Türkengefahr am höchsten gestiegen war, tagte der Landtag zu verschiedenen Malen in den sicheren Mauern von Krapina. Im Laufe der neuesten Zeit hatten die Besitzer öfters gewechselt. Von den wichtigeren Bauwerken Krapinas ist die im gothischen Stil erbaute zweischiffige, der Sage nach aus dem XIV. Jahrhundert stammende Pfarrkirche des Lg'
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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