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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 472 -
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472 Beatrice und die Erdödy, beschenkten das Kloster mit ausgedehnten Ländereien und Werken der Kunst, so daß es bald zu den bedeutendsten Croatiens zählte. Die wohl- verwahrte Schatzkammer enthielt den reichgestickten Königsmantel Matthias', dann verschiedene Kunstwerke, welche Johann bei der in der Lepoglavaer Kirche vorgenommenen Beerdigungsfeier seines Vaters den Pauliuern zugewendet hatte. Darunter befanden sich zwei alte, reich mit Edelsteinen gezierte Kelche, vier mit echten Perlen gestickte Meß- gewänder, eine große, kostbare Monstranz, eine große silberne Schüssel?c. Beatrice vermehrte nach dem Tode ihres Gatten Johann diese Schätze durch Schenkungen und auch aus den anderen Paulinerklöstern, die gegen die Türkeneinfälle nicht genügende Sicherheit boten, wurden die werthvollsten Gegenstände hierher geschafft, so daß Lepoglava ein wahres Museum von Kunstwerken enthielt. Als die alten, juwelenstarrenden Kirchen- gewänder durch den Gebrauch abgenützt waren, übertrug der Orden ihre Wiederherstellung der Witwe des Grafen Petheö in Preßburg. Zwei Jahre lang arbeitete die fromme Frau an dem Werke, taufende von kostbaren Perlen wurden als Schmuck verwendet, und als die Gewänder im Jahre 1678 abgeliefert wurden, behaupteten Kunstverständige, daß nicht einmal in Rom Schöneres vorhanden sei. Dies war das letzte Werk jener kunstfertigen Hände, zum Lohne aber erbat sich die Gräfin ein Grab in Lepoglava. Im XVII. und XVIIl. Jahrhundert wurde die Kirche durch Zubauten und Kapellen erweitert, die von den adeligen Familien der Umgegend gestiftet waren. Im Jahre 1673 errichtete Frau Jndite Balagovic die Kapelle der matvr llolorosa und schmückte sie mit einem schönen Gemälde, die Witwe Sophie Rattkay widmete 1702 eine Kapelle dem heiligen Josef, Ladislaus von Pataciö eine der heiligen Dreifaltigkeit, Johann Draskovic und seine Witwe Magdalena Nadasdy erbauten die Loretto-Kapelle und in dieser Weise erwuchs die Kirche mit ihrem an 50 Meter hohen Thnrme zu einem nicht gerade stylgerechten, aber umfangreichen Bauwerke. Die Aufhebung der geistlichen Orden traf 1786 auch die Pauliner, und bei der Übernahme in die weltliche Verwaltung erlitt das Land schmerzliche Einbuße durch den Verlust jener Kunstschätze und historisch wichtigen Gegenstände. Im Jahre 1808 ging das Klostervermögen an das Cazmaer Capitel über, das später von hier nach Warazdiu übersiedelte. Vom Capitel übernahm 1854 der Staat alle Baulichkeiten und es wurde eine großartige Strafanstalt eingerichtet. Jetzt befinden sich da mehrere Hundert Sträflinge, die nach dem humanen Grundsatze, daß die Strafe auch bessern müsse, behandelt werden. In dem Hügellande, das sich von der Jvancica nordwärts zur Drave erstreckt und in dem sich die eben erwähnten Schlösser und Ortschaften (Trakosöan, Kleuovnik, Jvanec, Lepoglava:c.) befinden, leben Kajkavci, d. h. Croaten, deren Fragewort lautet. Am Fuße der Jvancica nennt sich das Volk selbst noch Zagorci (Zagorjaner), was vom
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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