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den Türken entrissen. Im Jahre 1684 belagerten Leslie und die anderen Heerführer
Virovitica und nahmen auch Orahovica, das zerstört wurde. Zunächst Cameralgnt, ging
es erst an Gordon, dann an Pejacevic über und 1733 erwarb es der reiche Macedouier
Mihaljevtt, in dessen Familie es auch verblieb.
Von der Burg selbst sind nur noch wenige Reste vorhanden, die gewaltigen
Mauern dienten als Steinbruch, habgierige Hände durchwühlten den Boden nach Schätzen
nnd in die einst prächtigen Gemächer wuchert der Wald hinein. In der Nähe von
Orahovica im Gebirge liegt das sehr interessante serbische Kloster Dnzlak mit merk-
würdigen byzantinischen Wandmalereien.
Die slavonische Tente.
Zwischen dem kesselartigen Berglande von Pozega nnd der langgestreckten Fruska
gora ist eine breite Lücke, welche den Zusammenhang des orographischen Systems im
Zwischenstromlands unterbricht. Dort, wo man die Fortsetzung des croatisch-slavonischen
Gebirgszuges von der Krndija zur Fruska gora erwartet, reicht eine breite Ebene von der
Donau bis zur Save, das ist die slavonische Senke. Hier beginnt das eigentliche Tiefland
Slavoniens, das sich durch Sirmieu bis zur Savemündnng unter den Mauern Belgrads
erstreckt.
Die Einförmigkeit herrscht in dem landschaftlichen Bilde.
In dem etwa 1800 Quadratkilometer großen Gebiete, das die slavonische Senke
einnimmt, beherrscht das Wellige und Flache den Charakter der Landschaft. Das Auge
steht so sehr unter dem Einflüsse der Ebene, daß schon ganz geringe Unterbrechungen des
flachen Bodens, Höhen von wenigen Metern überschätzt und als bedeutende Erhebungen
betrachtet werden. Der Mangel an hervortretenden, bedeutenden Zügen macht sich auch
bei dem Versuche geltend, die Senke als einheitliches Gebiet zu umgrenzen und den Rahmen
festzulegen, der sie als geographische Einheit erscheinen ließe. An der Westseite ist die
Umgrenzung der Senke verhältnißmäßig leicht zu bestimmen, da hier die östliche Abdachung
der Pozeganer Gebirge gegen die Ebene abfällt. Die umwallenden Gebirge des Pozeganer
Kessels senken sich in mehreren Zügen zur Ebene nieder, um in sie als breite, weitaus-
greifende Wellen gleichsam hinabzutauchen. In dieser oberflächlichen Erscheinung ist die
Entstehung der großen Lücke im Zuge der croatisch-slavonischen Gebirge angedeutet.
Die Ausläufer des Pozeganer Kessels gehen in zwei Armen vom Rumpfgebirge aus;
der nördliche Arm zweigt von der Krndija (491 Meter) ab und wird durch tiefeingreifende
Querthäler in mehrere Abschnitte zerlegt, wendet dann seine fächerförmig geordneten
Hügelzüge gegen Ost und geht bei Djakovo sanft abfallend in die Ebene über. Der südliche
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch