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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 498 -
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498 nach Maßgabe der verfügbaren Mittel mit Altären, Bildern und Schnitzwerk geschmückt. Sie hat immer ihren Glockenthurm und ist aus Backstein gebaut, da Werksteine aus größeren Entfernungen herbeigeschafft werden müßten. Neben der Kirche steht das Pfarr- haus, das Gemeindeamt und die Schule, die in der Regel das schönste Haus des Ortes ist. Die Häuser haben gewöhnlich kein Obergeschoß, stehen mit dem Giebel gegen die Straße und öffnen sich mit einer breiten Einfahrt auf den anstoßenden Hof, um den sich die Wirtschaftsgebäude gruppireu. Als Banmaterial sind hauptsächlich luftgetrocknete Ziegel verwendet, für die der harte Löß ein ausgezeichnetes Material liefert. Viele Häuser werden noch primitiver aufgebaut, indem mit Stroh vermischte Erde zwischen Bretterformen eingestampft wird und wenn die Wände etwa 3 Meter hoch gediehen sind, die Thür- und Fensteröffnungen mit der Axt eingeschnitten werden. Als Dach dient eine dicke Schichte Rohr oder Stroh, aber anch gebrannte Ziegel; an der dem Hof zugewandten Langseite bleibt ein Hausgang mit dem Hanpteingange. Küche und Wohnstube sind getrennt und werden, selbst wo der Boden nur aus gestampftem Lehm besteht, sehr rein gehalten. Für das Vieh gibt es besondere Gebäude und selbst der Ärmste achtet streng auf diese Trennung. Den äußeren Schmuck der Häuser bilden Säulen, die den Hausgang gegen den Hof abschließen, und die Wände werden oft mit lebhaften Farben gestrichen. Die innere Einrichtung ist einfach, aber sauber; an den blendend weißen Wänden hängen einige Bilder und die hochragenden Betten, mit selbstgearbeiteten Teppichen bedeckt, bilden den Stolz der Hausfrau. Diese Teppiche bilden eine beachtenswerthe Erscheinung der slavonischen Haus- indnstrie. Das Material? dazu liefern die Schafherden und die unverwüstlichen Farben werden nach überlieferten uralten Recepten hergestellt; die Farben sind lebhaft, das Ornament reich und mannigfaltig, ein sprechendes Zeugnis für den Schönheitssinn des Volkes und sein Verständniß für decorative Wirkung. In den Bezirken, wo der Löß verschwindet und Holz in Fülle vorhanden ist, werden die Häuser auch aus Eichenbohlen gezimmert und eine Freitreppe führt in das Obergeschoß. Diese Art des Hausbaues bietet manchen Vortheil. Die Kosten sind gering, also die Gründung eines selbständigen Hausstandes sehr erleichtert. Als Wohnräume sind diese Häuser im Sommer kühl, im Winter warm, und wenn nicht Überschwemmungen die Mauern durchnässen, sind sie trocken. Neben dem Hause befindet sich der Obst- und Gemüsegarten, so daß die Dörfer von Obstpflanzungen umgeben sind.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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