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in Engthäler eingelagerten Bächen durchfurchtes und stark zertheiltes Hügelland — es
erhebt sich im Kobiljujak nur bis 435 Meter — ohne eigentlichen Hauptkamm senkt sich
die Pozeska gora stetig gegen Osten hinab, bis sie oberhalb Pleternica nur noch
300 Meter hat. Zwischen den weit zerstreuten kleinen Weilern, die mit der Außenwelt
wenig in Berührung kommen, erheben sich auf deu Höhen die Reste zahlreicher Burgen
und Befestigungen. Hier saßen zuerst die adeligen Herren des Landes, dann die türkischen
Grundherren, und nach der Vertreibung der Türken waren die hochgelegenen Festen
Zufluchtsstätten und Meldestationen, wenn feindliche Scharen aus Bosnien hervorbrachen
und den bequemen Weg durch die Orljavaspalte in den gesegneten Pozeganer Kessel
einschlugen. An der Innenseite des Hügelzuges unweit Pozegas sind die Ruinen
des Vrhovacki grad und Svetiö zu erwähnen; unterhalb des Berges Maksimov
hrast (616 Meter), der den Knotenpunkt zwischen den Babje gore und der Pozeska
gora bildet, steht nun in einsamer Höhe, und vom Walde überwuchert, die Burg
Turski grad, vergessen und dem Zerfalle anheimgegeben wie die anderen stolzen Bauten
aus bewegten kriegerischen Zeiten.
Als merkwürdige Erscheinung tritt uns in dieser Berggruppe der Name Velebit
entgegen, den wohl Einwanderer aus Dalmatieu oder Süderoatien mitgebracht haben.
Von der tiefen Scharte der Orljava bei Pleternica (153 Meter), wo die von Osten
kommende Londza sich mit der Orljava vereinigt, erhebt sich die Dilj gora rasch bis über
400 Meter. Dieser Hügelzug, als Scheidegebirge zwischen der ehemaligen Militärgrenze
und Civileroatien Dilj gora, das heißt eben Scheidegebirge, genannt, ist etwa 50 Kilometer
lang und bildet den kleineren Flügel der südlichen Umwallnng des Pozeganer Kessels. In
westöstlicher Richtung nördlich von Brod verlaufend, reicht die Dilj gora vom linken Ufer
der Orljava bis zur slavonischen Senke, wo sie in niedrige Hügel aufgelöst, langsam zur
Ebene hinabsinkt.
Ihre größte Breite beträgt zwischen der Londza und den Dörfern Varos nnd
Podvinj kaum 20 Kilometer. In diesem Theile befinden sich auch die größten Erhebungen
— Predolje (459 Meter), Mlakino brdo (436 Meter) — dieses sanft gerundeten und
sacht abfallenden Hügellandes; sie gewähren reizende Aussichten auf das Pozeganer Feld
und die weite Saveebene. Von zahlreichen offenen Thälern durchschnitten und durch gute
Straßen mit der Ebene verbunden, ist die fruchtbare und wohlangebaute Dilj gora der
zugänglichste Theil der Pozeganer Umwallnng.
Das Innere des Pozeganer Kessels erhält seine Gestalt durch die Orljava und ihre
Zuflüsse. Die Orljava entspringt am Westende des Kessels und fließt gegen Osten bis
Pleternica. Hier vereinigt sie sich mit der Londza, die ihr, vom Ostende des Kessels
entspringend, scharf gegen Westen gerichtet entgegenfließt und fällt dann aus ihrer
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch