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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 523 -
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523 Die schönsten Partien der Dilj gora sind auf der Straße von Pleternica über Rusevo und dann weiter gegen Djakovo zu erreichen. Sie überschreitet die klare Londza und führt durch die netten Dörfer Resnik, Svilna und Kuk, die seit 1837 fast aus- schließlich von Böhmen bewohnt sind. Reiche Vegetation bedeckt die fruchtbaren Anhöhen und üppig gedeiht auch die giftige Belladonna, vom Volke „Dnhanis" genannt, weil ihre Blätter ein Surrogat des Tabaks abgeben. Auch das Vieh soll die Pflanze ohne Schaden abweiden und es wird sogar erzählt, man könne unbesorgt neun Beeren genießen, aber eine einzige mehr verursache heftige Krankheiten. Durch Kalenic und dem Fuße des Predolje entlang, der mit 459 Meter die höchste Erhebung der Dilj gora bildet, führt die Straße durch eine Gegend, wo man bei jedem Schritt auf Erinnerungszeichen der Türkenzeit stößt. An jeden Berg, an jede Kirche knüpfen sich legendenhafte Überlieferungen von heftigen Kämpfen und großen Heldenthaten. Vor Rusevo, das langgestreckt in einem engen Qnerthale der Londza eingebettet ist, senkl sich die Straße von den waldigen Höhen zn den Weinbergen und Äckern der Niederung. Verfolgt man von Rusevo gegen Süden zu die schmale Schlucht des Liga- baches bis unter den Kamm der Dilj gora, so gelangt man in einer Stunde zu der Quelle, deren Bild lebhaft an Jankovac erinnert. In nächster Nähe befindet sich mitten im Walde der kleine reizende See Sovskojezero, an dessen Unergründlichkeit der Wunderglaube des Volkes seltsame Geschichten knüpfte. Der dunkle Spiegel des Sees, der an die Meer- augen der Tatra erinnert, ist in eine kleine, von waldigen Hängen gebildete Mulde ein- gesenkt; er hat keinen sichtbaren Abfluß, hat aber doch in letzter Zeit an Umfang und Tiefe abgenommen. Er ist von einer eigenthümlichen dunkelgelben Karpfenart belebt, die das Volk „Karas" nennt. Wie bekannt, wurden diese Fische vom Bauern Presic aus der Save hieher versetzt und haben sich in merkwürdiger Weise heimisch gemacht. In dem engen Behältnisse ihrer jetzigen Heimat erreichen sie durchschnittlich nur eine Länge von 12—15 Centimeter und sterben ab, sobald sie aus dem See in ein anderes Wasser über- tragen werden. Die Namen der umliegenden Wälder nnd zahlreiche Cnltnrreste weisen darauf hin, wie die Ausiedlungen seit der Türkenzeit aus den gesicherten Bergen in die fruchtbare Niederung versetzt wurden. Ostwärts vom See senkt sich der Kamm des Gebirges, die langgestreckten Thäler ändern ihre Richtung und öffnen sich gegen die Ebene der slavonischen Senke. An der Westseite des Pozeganer Kessels sind Lipik und Darnvar zu erwähnen, deren Namen auch über die Grenzen Kroatiens hinaus bekannt sind. Von Pozega führt im Thale der Orljava die schon erwähnte schöne Straße über den Paß von Bnc (365 Meter), der die südliche Psunjgrnppe von dem nördlichen Papnkgebirge
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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