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der Zeit der Türkenherrschaft. Außerordentlich reich ist die Stätte an Schlangen, namentlich
kommen Würfel- und Ringelnattern zu Hunderten vor, so daß man der Burg füglich den
Namen Schlangenburg geben könnte. Der Sumpf ringsum ist mit dichtem Schilf verwachsen
und reich an verschiedenen Vögeln; Seeadler, Schreiadler und Schlangenadler kreisen
über ihm. Zur Römerzeit war die ganze Gegend vom Orte Vuka bis Vukovar gegen die
jenseits der Donau hausenden Barbaren befestigt. Anßer den Resten großer römischer
Städte finden sich da eine Menge Festungen, die mit enormem Arbeitsaufwands auf künst-
lichen Hügeln errichtet wurden.
Diese Burgen waren mit künstlichen Wassergräben umgeben, in die jederzeit
Wasser eingelassen werden konnte. Das Bett der Vuka war damals nicht verschlammt
und der von den Römern Hinlca genannte Fluß ergoß sich direet in die Donau. Der
Hauptdurchstich des hohen VukaUfers, 500 Meter lang und 9 Meter breit, befand sich
nördlich vom Orte Vnka. Zu Kriegszeiten konnten deshalb die Römer durch Öffnen der
Efsek im Jahre 1L87.
Schleusen, deren Spuren man noch jetzt findet, das Land unter Wasser setzen. Die
Bewohner zogen sich in die Burgen zurück. Nachdem die Gefahr geschwunden, wurden
die Schleusen geschlossen, die Hinlca in ihr altes Bett gedrängt und die frühere Cultur
des Bodens intensiv wieder aufgenommen. Da die Vuka damals schiffbar war, absorbirte
sie gewiß einen großen Theil der slavonischen Gewässer. In südlicher Richtung vom
Marktflecken NaZice, wohin man gegenwärtig von Essek aus mit der Bahn gelangt, liegt
das Krndijagebirge.
Nasice, ein hübsch gelegener Ort, in saftigem Grün, zählt etwas über 200 Häuser
mit 1700 Einwohnern. Der Thurm und die Außenmauer des Sanctuariums der Kloster-
kirche zum heiligen Anton von Padua ist uralt. In der Klosterkirche ruht Nikolaus Olovcic,
Bischof von Bosnien. Die Geschichte schildert ihn als heftigen, rücksichtslosen Menschen,
der für sein Bisthum ganz Slavonien zwischen der Drave und Save in Beschlag nehmen
wollte, ja sogar jene Theile Croatiens in seinen Besitz zu bekommen trachtete, die unter
türkischer Herrschaft standen. Als für Slavonien die Stunde der Befreiung schlug und
General Leslie 1684 den Feldzug gegen die Türken begann, begleitete ihn Olovcic in
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch