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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 546 -
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546 Gracenicabaches, so gelangt man vom Lößboden in die Zone der pliocänen Mergel und Thone; gerade an der Grenze dieser beiden Schichten befindet sich in der Spalte des Paklenicabaches die Naphthaqnelle von Borik oder Miklenska, wie sie nach dem nahen Dorfe häufiger genannt wird. Hier war ursprünglich eine kleine Süßwasserquelle und auf der Oberfläche der von ihr gebildeten Lache sammelte sich eine Art Spiegel aus einer Fettmasse, die von den Anwohnern als Wagenschmiere verwendet wurde. Der um die Erforschung der natürlichen Verhältnisse Croatiens so sehr verdiente L. Vukotinovie untersuchte diese Erscheinung genauer und machte zu Anfang der Sechziger Jahre weitere Kreise auf dieses Vorkommen von Naphtha aufmerksam. Die späteren Untersuchungen Hermanns ergaben reiche Lager von Erdpech, die bis auf den tiefliegenden Gneis reichen. Häufig bleibt der Pflug der Bauern im Felde plötzlich stecken, er hat sich an einem erhärteten Wachsblocke festgerannt, den er nicht durchschneiden konnte. In den tieferen Lagen wird das Erdpech reicher und sickert endlich auf dem Grunde der jüngeren Schichten in den Spalten des Gneis zähflüssig zusammen. In der Umgebung von Miklenska, die vom Volke Paklenica, das heißt Erdpech, genannt wird, finden sich eine Menge kleiner Quellen, aus denen Naphtha zu Tage tritt. Leider haben sich die hochgespannten Erwartungen nicht erfüllt, denn die Schichten, die das Naphtha sammeln, sind zu schwach und außerdem stark zertheilt. Die Gewinnung beschränkt sich darauf, daß in einen 70 Meter tiefen Schacht, der die jüngeren Schichten durchstoßend bis auf den Gneis reicht, ein Faß eingelassen ist, das sich in einigen Tagen mit dem im Schachte zusammengetropften Naphtha füllt. Obwohl also die Moslavacka gora reich an verschiedenen Gesteinsorten, nutzbaren Mineralien und sogar an Edelsteinen ist, da Tnrmalin und Topas gefunden wurden, so war bis jetzt doch keine Aussicht vorhanden, daß sich eine bedeutendere Bergindustrie entwickeln könnte, da die wenig durchforschte Landschaft abseits vom Verkehre und der Eisenbahn lag. Außerdem erscheinen die bekannten Lager, auch die ziemlich häufig auftretenden Lignitlager sehr zertheilt und von geringer Mächtigkeit. Größerer Nutzen ist daher nur vom Granit zu erwarten, da er in letzter Zeit auch zur Pflasterung der Straßen Agrams verwendet wurde, und von neueren Funden, die, wie zum Beispiel das Petroleumlager beim Dorfe Sartovac an der Südseite des Gebirges, bedeutendere Ergebnisse erwarten lassen. Die Prodnction an Granit ist je nach dem Bedarse des Landes sehr schwankend und wird jetzt nur in geringem Umfange betrieben. Außer Turmalin wird Topas in größeren Stücken gefunden. Die wichtigsten Erwerbsquellen sind noch immer Ackerbau und Weinbau, die seit altersher gepflegt, dem Volke Unterhalt gewährten und bis tief in das Innere reichen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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