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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 565 -
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565 k. k. freien Militär-Communität und es wurde ein städtischer Magistrat eingerichtet. Anfangs Mai erfolgte die Einfuhrung der Selbstverwaltung und die Übergabe der vorher bestandenen amtlichen Einrichtungen. Das Inventar der Gegenstände, die übergeben wurden, war nicht lang: ein altes hölzernes Gemeindehaus mit siebartig durchlöchertem Dache und zwei kleinen Zimmern, darin als gesammte Einrichtung zwei Tische und zwei Stühle; alles andere war entweder nicht vorhanden oder verschleppt. Bis zur Occupatio» Bosniens blieb Brod eiu wenig genannter Ort, allein der solide Wohlstand seiner Bürger ließ die Gunst der Lage an der Save und die Fruchtbarkeit der schönen Umgebung erkennen. Die geringe Bodenanschwelliing von nur wenigen Metern') genügt, um Brod in seiner flachen und tiefen Umgegend eine bevorzugte Lage zu gewähre», wenn auch die Save aus ihrem engen, tief in den lehmigen Boden eingeschnittenen Rinnsale oft austritt und die Stadt bedroht. Dieser Bodeuerhöhuug hat es Brod zu verdanken, daß es für die Flußschiffahrt eine wichtige Station wurde, denn es steht dnrch die nahe herantretenden Hügel der Dilj gora mit dem Binnenland? in enger Verbindung, was, wie in einem Seehafen, den Austausch der Waaren fördert. Diese Ausläufer der Dilj gora bei Sibiuj, Varoö, Podvinj, Bnkovje und Trnjani liefern noch jetzt de» ausgezeichnete», aromatischeu Broder Wein und schützen die Stadt gegen den unmittelbaren Einfluß der Nordostwinde, die weiter unten an der Save, wo die Gebirge zum Donauufer hinüberschwenken, das Quecksilber bis zu 32 Grad unter Nnll herabdrücken. Ein wichtiger Tag in der Geschichte Brods war der 29. Juli des Jahres 1878, als die österreichisch-ungarischen Truppen unter dem Befehle des Feldzeugmeisters Baron Josef Philipovic hier über die Save giugeu und den Marsch nach Sarajevo antraten. Nun wurde Brod ein wichtiger Stützpunkt der militärischen Operationen. Eine schöne Eisenbahnbrücke wurde über die Save gebaut und fast der gesammte Verkehr aus der Monarchie nach Sarajevo geht hier durch, wo sich zwei wichtige Strecken kreuzen: die Linien Agram-Semlin und Budapest-Sarajevo. Von Brod gegen Osten wird die Ebene breiter, die Berge des Pozeganer Kessels flachen sich zur wellenförmigen Ebene der slavonischen Senke ab und bis Mitrovic hat sich am Saveuser keine größere städtische Siedlung entwickelt. Es gibt dafür große, wohl- habende Dörfer, wie Babinagreda, Znpanja und Otok, die zn den schönsten von ganz Croatien-Slavonien zählen uud dereu Bewohner wegen ihrer besonderen Schönheit und reichen, geschmackvollen Tracht im ganzen Lande bekannt sind. In den letzten Jahren hat die Industrie diesen Gebieten nene Erwerbsquellen eröffnet und den Wert der Bodenprodncte bedeutend gesteigert. Den wichtigsten Ausfuhr- artikel liefert das eisenharte Holz der Sumpfeiche, die hier ausgezeichnet gedeiht. Zu ') Brod liegt 96 Meter, die nächste Umgegend 87 -89 Meter über dem Meere.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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