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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 578 -
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578 bei den Bischofsweihen gestaltet er sich besonders feierlich — so besitzt diese Kirche auch die schönsten Paramente und eine große Anzahl werthvoller Kirchengeräthe, darunter manches Stück von nicht geringem kunsthistorischen Werth. Außer diesem Metropolitan- dome besitzen die griechisch-orientalischen Serben in Karlowitz noch zwei kleinere Pfarr- kirchen, von denen die in der Oberstadt gelegene im byzantinischen Stil erbaut ist. Die Römisch-Katholischen — Croaten und Deutsche — besitzen in Karlowitz eine Pfarrkirche am Hauptplatze und die Maria Friedenkapelle im deutschen Theile der Stadt, am sogenannten Schwabenberge. Die Kapelle ist ein oblonges Kuppelgebäude, in dem am 26. Jänner 1699 der denkwürdige Karlowitzer Frieden zwischen Leopold !., Mustafa II., der venezianischen und der polnischen Republik abgeschlossen wurde. Die auf ihren Vor- rang eifersüchtig bedachten Vertreter der Compaciscenten traten damals jeder durch eine besondere Thüre, aber gleichzeitig in das Gebäude ein, das erst später zu einer Kirche umgestaltet wurde. Hinter dem geräumigen Magistratsgebäude, in dessen Saale auch die serbischen Kirchencongresse abgehalten werden, sind noch Spuren jener Befestigung vorhanden, die zur Zeit der Römer Aciminium geheißen hat. Durch das Jahrtausende alte Gemäuer windet sich jetzt eine Wasserleitung, die den städtischen Quellbrunnen am Hauptplatze stets mit frischem Gebirgswaffer versieht. Ein interessanter Bau im byzantinischen Stil ist das große und geräumige Gebäude des serbischen Obergymnasiums, das auch die Räume der theologischen Lehranstalt umfaßt. Es ist ein bleibendes Denkmal der Brüder Angjelic, des Metropolit-Patriarchen German und des Erzpriesters Stefan. Durch die enge Gasse längs des Obergymnasiums steigt man sachte zum schönen Patriarchengarten hinan, und an diesem vorbei führt ein anmuthiger Thalweg zum Strasilovogebirge, auf dessen höchster Spitze Branko Radicewik, der geniale Schöpfer der neueren serbischen Kunstlyrik, seinem Wunsche gemäß die letzte Ruhestätte gefunden hat. Eine hohe Felspyramide aus Steinwürfeln, die allen von Serben bewohnten Gebirgen entnommen wurden, bezeichnet das Grab des Dichters, der die Naturschönheiten von Karlowitz, wo er als Student seine schönsten Jugendjahre verbracht, so herrlich besungen hat und als Chorführer jener Schule von serbischen Dichtern gilt, die ihre Weisen in der wohlklingenden Volkssprache aus dem ewig frischen Borne der serbischen Volks- poesie schöpft. Ein Blick auf Karlowitz von der Donauseite läßt deutlich erkennen, wie sich die Stadt am Fuße des Gebirges lagert. Sie zählte im Jahre 1890 5.490 Einwohner, darunter 4.651 Serben und Croaten, an 500 Deutsche und 190 Magyaren. Dem griechisch-orientalischen Bekenntniß gehören davon 3.000, der römisch-katholischen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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