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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
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590 Epidemien im Orient fand in Semlin die Quarantaine für die Waaren und Reisenden aus dem Osten statt. Dazu diente ein eigenes Viertel im Südosten der Stadt, mit ge- räumigen umfriedeten Lokalitäten, das sogenannte Contumazgebäude, wo sich auch zwei Kirchen, eine römisch-katholische und eine serbische, befinden. Semlin ist der Sitz der Bezirksbehörde, eines königlichen Bezirksgerichtes und eines Zollamtes, es hat eine Oberrealschule, die mit einer höheren Handelsschule verbunden ist. Die römisch-katholischen Einwohner besitzen zwei Kirchen; eine davon, im Franzensthale, ist schön und neu, gothisch, mit zwei Thürmen, ein Werk des Dombaumeisters Bolle. Außerdem haben die Franciseaner eine Kirche nebst Ordenhaus. Die griechisch-orien- talischen Serben haben in der Stadt drei Kirchen und eine vom Architekten Svetozar Jvackovic in byzantinischem Stil erbaute Grabkapelle auf dem Friedhof oberhalb der Stadt. An der Stelle Semlins stand zu Beginn des ersten Jahrhunderts nach Christi das römische Taurunnm mit einer Festung auf dem Zigeunerberge, die durch eine gepflasterte Heerstraße mit dem alten Syrminm, dem jetzigen Mitrowitza, verbunden war. Von Taurunum führte die große Straße westlich über Kassians (Petrowci), Syr- minm (Mitrowitza), Mura (Essek), Siscia (Sissek) und Aqnileja nach Rom, südlich aber über Singiduuum (Belgrad) und Nissa (Nisch) nach Nova Roma (Eonstantinopel). Eine nördliche Abzweigung von dieser großen Weltstraße führte von Mursa (Essek) nach Vin- dobona (Wien) und von da nach Augusta Viudelieorum (Augsburg). Somit war Semlin der Knotenpunkt jener Straßen, die den Oecident mit dem Orient verbanden, es war daher damals wie jetzt eine Durchbruchstation zwischen Westen und Osten. Das alte Taurunum wurde durch Attila und seine Hunnen zu Beginn der Vierziger-Jahre des V. Jahrhunderts zerstört. Nach der Herrschaft der Avaren in Sirmien (an 200 Jahre) heißt Semlin zur Zeit der Franken Mallevilla; den Namen Zemun (daher ungarisch Zimony) bekam es erst von dem bulgarischen Eroberern Sirmiens (827), die Deutschen nennen es Semlin. Unter der autonomen städtischen Verwaltung der Jetztzeit wurden die Stadtmauern Semlins geschleift, die Stadtcontumaz in einen prächtigen Park verwandelt, die palastartige Oberrealschule, das große Kraukenhaus und die Honvedkaferne erbaut, die Budapest- Semliner Eisenbahn eröffnet (1883), das neue Stadthaus aufgeführt (1887), die prächtige gothische Kirche in der Vorstadt Franzensthal als Kirche einer selbständigen Pfarre errichtet (1888) und das Donauufer durch den nach dem Grafen Khuen-Hedervary benannten Quaderquai befestigt und vor verheerenden Überschwemmungen geschützt. Die heutigen Entrepots und Lagerhäuser in Semlin sind berufen, dem Handel der im ganzen Morgen- und Abendlande als wichtige Zollstation bekannten Stadt einen neuen Aufschwung zu verleihen. Südwestlich von Semlin liegt an der Save der historisch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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