Seite - 52 - in Kronprinz Rudolf - Politische Briefe an einen Freund 1882-1889

arbeiten und die Nachmittage und Abende werden durch die fast allzu zahlreich anwesende Familie, besonders in den nächsten Tagen durch die Königin von Spanien, in Anspruch genommen. Mittwoch ist es unmöglich, Donners- tag und Freitag ebenfalls, einen freien Abend zu finden; und Samstag reise ich nach Jungbunzlau zum 200jährigen Jubiläum meines alten Regiments; komme aber in der Nacht vom Sonntag auf den Montag wieder zurück. In der nächsten Woche, wenn Sie da auch freie Zeit haben, wäre es sehr schön, wenn Sie einmal bei uns speisen würden. Mit vielen Grüßen von meiner Frau und mir l h r Rudolf L, 3. Juli 1883 Lieber Szeps! Innigsten Dank für Ihren letzten Brief und die inter- essanten Beilagen. Soll ich den Artikel aus Moskau zurück- senden, oder kann ich mir denselben behalten? Wie stehen die Dinge mit Herrn Adler"? Es scheint in die Brüche gegangen zu sein. Schade! ich hoffte viel von diesem Fange. In Graz" geht es bis jetzt erstaunlich gut; hoffentlich verläuft die Reise auch weiter ohne Störung. Sie sollten einen Artikel über unsere Stellung zu Rumänien*" bringen; die Schande uns dergleichen von Carol antun zu lassen, ist zu groß; zugleich könnte Kálnoky einen Hieb bekommen und das Publikum aufmerksam gemacht wer- den auf diese elend schwache Politik den kleinen Orient- staaten gegenüber. Können Sie einen derartigen Artikel brauchen, dann bin ich bereit, denselben zu liefern. Ich bitte hierüber um eine Antwort. Mit vielen Grüßen I h r Rudolf 52