Seite - 62 - in Kronprinz Rudolf - Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
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lassen kann, der bleibe allein. Zum Handeln wird keine
Anzahl Mitwisser gebraucht, das ist für Schwätzer, um
sich beklatschen zu lassen.
Also vorwärts, Brüder! Auf zum Kampf! Eröffnen wir
das Feuer im Einzelgefecht. Da ist jede Militär- oder
Polizeimacht ohnmächtig, dann wird auch der allgemeine
Sturm nicht mehr lange ausbleiben.
Nieder mit allen Tyrannen und ihren Schergen!
Nieder mit allen Ausbeutern und Volksbetrügern!
Das Exekutiv-Komitée.
Laxenburg, 9. September 1883
Lieber Szeps!
Innigsten Dank für Ihren Brief, der mich sehr freute.
Wenn Sie am 11. um 10 Uhr vormittag kommen könnten,
wäre ich sehr dankbar. Hier geht alles gottlob brillant.
Mutter und Kind sind frisch und gesund. Alles andere
mündlich! Die Zeit ist eine böse. Man fürchtet den 12.!
Niemand kennt sich mehr aus und es scheint fast, daß
wir einer schweren Katastrophe entgegengehen.
Mit den herzlichsten Grüßen von uns beiden bin ich
Ihr
Rudolf
V
Laxenburg, 19. September 1883
Lieber Szeps!
Innigsten Dank für Brief und Beilagen.
Wenn ich Sie sehen könnte, wäre es gut; ich weiß aber
nicht, ob Sie noch in Wien sind. Ich bitte, mir zu schrei-
ben, ob Sie übermorgen, den 21. um 10 Uhr zu mir kommen
können; wenn nicht, ob Sie von mir dasjenige, was ich
Ihnen sagen möchte, schriftlich erhalten wollen. Es han-
delt sich nämlich um die Orientpolitik. Am 17. fuhr ich
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Kronprinz Rudolf
Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
- Titel
- Kronprinz Rudolf
- Untertitel
- Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
- Autor
- Julius Szeps
- Verlag
- Rikola Verlag
- Ort
- Wien - München - Leipzig
- Datum
- 1922
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.6 x 19.54 cm
- Seiten
- 246
- Schlagwörter
- Habsburger, Österreich-Ungarn, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918