Seite - 81 - in Kronprinz Rudolf - Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
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Arbeit, aber die anständigen Leute werden nun ungeniert
sekkiert und schikaniert werden, das wollte man.
Man muß auf der Hut sein!
Mit den besten Grüßen
Ihr
Rudolf
Wien, 4. Februar 1884
Lieber Szeps!
Innigsten Dank für zwei interessante Briefe.
Es muß bald toll zugehen, damit wir zu besseren Zustän-
den gelangen; ich weiß aus guter Quelle, daß Graf Taaffe
einen mit explodierenden Stoffen gefüllten Brief erhielt,
der durch einen glücklichen Zufall nicht aufgerissen wurde.
Mit der Armee muß man sich jetzt sehr beschäftigen,
dort ist der österreichische Gedanke noch vertreten und
das ist ein mächtiger Faktor. Ich hoffe, bald den Artikel
wegen der Erhöhungen der Gagen fertig und bereit zu
haben.
Vielleicht könnten Sie eine Notiz bringen über die vielen
Dejeuners, die ich jetzt bei den Regimentern in ihren Offi-
ziersmenagen mitmachte. Ich will mich jetzt viel mit den
Regimentern hier beschäftigen und es ist gut, wenn man
die Zusammengehörigkeit zwischen mir und dem hiesigen
Offizierskorps prononciert. Das ist ja hoffentlich nicht
konfiszierbar.
Wenn Sie etwas erfahren, bitte ich um Mitteilung.
Man scheint noch immer eine Antwort der Sozialisten
auf den Ausnahmezustand zu erwarten, denn jeden Tag
müssen noch Truppen meiner Division in den Kasernen
Bereitschaft halten.
Mit den herzlichsten Grüßen
Ihr
Rudolf
6 Kronprini lludolf, Briefe 81
Kronprinz Rudolf
Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
- Titel
- Kronprinz Rudolf
- Untertitel
- Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
- Autor
- Julius Szeps
- Verlag
- Rikola Verlag
- Ort
- Wien - München - Leipzig
- Datum
- 1922
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.6 x 19.54 cm
- Seiten
- 246
- Schlagwörter
- Habsburger, Österreich-Ungarn, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918