Seite - 94 - in Kronprinz Rudolf - Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
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ich, diesmal nicht glücklich manipuliert; Deutschland dürfte
in der Zukunft am meisten die Folgen davon spüren. In
Berlin scheint man sich uns gegenüber in den letzten
Tagen wieder mehr nähern zu wollen. Ich fühle diese
Schwankungen immer in Form privater Liebenswürdig-
keiten heraus. Bismarck wird sich doch der nun recht
isolierten Stellung bewußt, welche Deutschland seit den
letzten Konflikten einnimmt.
Auf hoffentlich baldiges Wiedersehen; mit den besten
Grüßen von uns beiden
Ihr
Rudolf
Laxenburg, 17. Mal 1884
Lieber Szeps!
Ich eile, Ihnen mitzuteilen, daß, soviel bis jetzt als sicher
bestimmt mir angegeben werden konnte, kein Erzherzog
nach St. Petersburg64 geht. Ich glaube daher, Sie könnten
einige Worte über den Besuch des Prinzen Wilhelm geben,
doch ja nicht in erschrecktem oder ängstlichem Ton.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Rudolf
Wien, 24. Mai 1884
Lieber Szeps!
Besten Dank für Ihren Brief; meine Frau dankt Ihnen
herzlichst für die guten Wünsche zu ihrem Geburtstage,
die Sie ihr durch mich sandten. Sehr froh wäre ich, wenn
ich Sie an einem der nächsten Tage sehen könnte und
einiges hören würde über die Situation in Wien, die mir
gar nicht gefällt. Vielleicht könnten Sie mich Dienstag, den
27. um IO1/» Uhr in meiner Wohnung in Wien besuchen.
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Kronprinz Rudolf
Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
- Titel
- Kronprinz Rudolf
- Untertitel
- Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
- Autor
- Julius Szeps
- Verlag
- Rikola Verlag
- Ort
- Wien - München - Leipzig
- Datum
- 1922
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.6 x 19.54 cm
- Seiten
- 246
- Schlagwörter
- Habsburger, Österreich-Ungarn, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918