Seite - 102 - in Kronprinz Rudolf - Politische Briefe an einen Freund 1882-1889

Ich sehne mich schon sehr, Sie nach langer Zeit wieder zu sehen, und gar manches werden wir zu besprechen haben; hoffentlich bringe ich bis dahin auch einige neue Beobachtungen aus Berlin mit Von Ende November an bleibe ich dann für lange in Laxenburg und Wien und da könnte ich mich, sobald dieser Herr aus Paris eintrifft, mit der Sache beschäftigen, die mich übrigens sehr interessiert und die ich für recht be- deutungsvoll für die Zukunft, auch in militärischen Dingen, halte. Rumänische und ungarische Reiseeindrücke werde ich Ihnen bei unserer nächsten Begegnung mitteilen, schriftlich wäre es zu lange und meine Stunden bis zur nächsten Abreise sind gezählt. Mit den herzlichsten Grüßen von uns beiden bin ich Ihr Rudolf Laxenburg, 22. Oktober 1884 Lieber Szeps! Verzeihen Sie, daß dieser Brief erst so spät in Ihre Hände kommt, doch ich konnte heute noch nicht bestim- men, was ich in den nächsten Tagen alles zu tun haben dürfte. Morgen bleibe ich in Laxenburg, um mich etwas von den Strapazen einer weiten und recht gehetzten Reise auszuruhen. Von übermorgen angefangen bin ich viel in Wien, aber dort immer sehr gedrängt durch allerlei Arbeiten. Ich möchte Sie sehr gerne nach so langer Zeit ausgiebig sprechen. Wenn Sie morgen, den 8. um 3 Uhr in Laxenburg sein 102