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seinen eingebornen Sohn zum Heile dcr Menschen auf diese Erde
gesendet hat, und an die Liebe und Barmherzigkeit des eingebornen
Sohnes Gottes, der aus Liebe und Erbarmung Mensch geworden
ist „So hat Gott die Welt gel iebt, daß er seinen Ein-
gcbornen gegeben hat. In Christus hat cr uns Al les
geschenkt."
Das Fest der Bcschneidung des Herrn wurde schon im
achten Jahrhundert an einigen Orten gefeiert; aber erst im dreizehn:
ten Jahrhundert in dcr christlichen Kirche allgemein eingeführt. Die:
ses Fest ist zugleich auch die Oktave des hohen Weihnachtsfcstes.
Man fing nämlich im siebenten und achten Jahrhunderte an, Pfing-
sten und Weihnachten in der Kirche acht Tage hindurch zu begehen.
Dieser Gebrauch, welcher von den Isracliten hergekommen war, ist
später auch auf andere Feste, ja sogar auf einige Tage der Heiligen
ausgedehnt worden. Das Fest dcr Bcschneidung Jesu soll uns an
den Taufbund, und dadurch an unsere hohe Bestimmung, die wir
als Menschen und Christen haben, erinnern. —
Das Fest der Erscheinung des Herrn -— sich' an dem
Feste der sogenannten heiligen Dreikönige. —
Das Fest der Darstel lung im Tempel — sieh' am Feste
des heiligen Simeon und dcr heiligen Anna. —
Der Palmsonntag ist zur Erinnerung, daß der Christ den
göttlichen Heiland als seinen geistlichen König verehren soll, eingesetzt.
Am grünen Donnerstage wird die stille Feier dcr Einse-
tzung des heiligen Abendmahls begangen. Festlicher ist diese Feier
an dem Frohnleichnamstage, weil da die Festlichkeit und Freude nicht,
wie ani grünen Donnerstage durch die Leidensbetrachtungen und
Trauer - Ceremonien beschränkt wird. An diesen beiden Tagen soll
der Christ sein Herz mit Dank und Liebe erfüllen gegen Jesus, der
das heiligste Geheimniß des Altars eingesetzt hat, um noch bestän-
dig bei uns zu seyn. Das Frohnleichnamsfest kam im dreizehnten
Jahrhunderte in dcr katholischen Kirche auf, und wird am Donners-
tage nach dcr Psingstoktav gefeiert.
Der heilige Freitag (Charfreitag) wurde schon in den er-
sten christlichen Zeiten zum Gedächtnisse des Todes Jesu gefeiert.
Seit den ältesten Zeiten wurde dieser Tag durch strenges Fasten,
Gebeth, Betrachten und Lesen gehciligct. Man las die Leidensge-
schichte unsers Herrn, und überließ sich wegen dieser Begebenheit
den tiefsten Schmerzen. Man ermunterte sich, weil der Leidende für
alle Menschen lebte und starb, zur innigsten Menschenliebe, und brachte
Gott für Alle die eifrigsten Gebethe dar. Man erweckte in sich das
Verlangen, dem Erlöser in der Liebe, in der Standhaftigkeit, und
in der Geduld nachzuahmen. Nicht anders sollen auch wir den
Erster Band, H
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen