Seite - 37 - in Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1

Maria. '!7 mit. Sie gingen hierauf in den Tempel, lobten Gott, und kehrten voll Erwartung wieder nach Hause zurück. Die Verheißung des En: gels ging wirklich in Erfüllung. Gott schenkte dem erfreuten Ehe- paare eine Tochter, welcher sie den Namen Maria, d. h. „die Er: höhte," gaben. Dieser Name deutete auf die hohe Bestimmung der heiligen Jungfrau, welche vor allen Weibern auf Erde gcwürdiget wurde, die Mutter unsers Herrn und Heilandes Jesus Christus zu werden. Anna nährte und pflegte mit zärtlicher Liebe ihre Tochter, auf die auch der gute Vater Joachim seine größte Sorgfalt richtete. Beide Aeltcrn hielten ihr gemachtes und oft emeuctes Versprechen, die Tochter Gott zu weihen und nach seinem Willen zu erziehen. - Eiüigc Geschichtschreiber glauben, Joachim scy bald nach der Geburt der Maria gestorben, und Anna l,abc am!' »och friil'cr, als Maria mit dem Io- scp!) vermahlet wurde, ihr Lebe» im gottseligen Wittwe»sta»dc bcfchluffe». Joachim u»d Anna wurden in der katholische» Kirche ;u alle» Zcitc» sehr hoch verehrt. Zu Ehren der heiligen Auua sind mele Kirche» ndaut, »nd auf ihre» Name» eingeweiht worden. Joachim »nd A»»a st»d ein >>e,^ rl>>l!es Muster froni>»cr Ehclente. Möel>- lc» ih»e» allc Ebclentc i» ehelicher ^icde und Eintracht, in der Gottesfurcht n»d Wobltliatigkcit, in der redliche» Sorge für die Ki»dcrer;iel>»»g »a<1'kom- me»! Möchten allc Aeltcrn, wie Joachim »nd Anna, il'rc Kinder Gott wci- !,cn, »»d gan; »ach dem Willc» Gottes crzichc» ! »Ei» tuqc»t>'aftcs Weib — wcr wird es fmdcu! Sic hat ei»e» wen yöher» Werth als Pcrlcu.« Spriichw. 31 , 10, Die Glückliche, welche vor allen andern Töchtern der ewigen Weisheit auserwählt wurde, die Mutter des wordenen Sohnes Gottes zu seyn, war Maria. Sie war, wie wir in der vorgehenden Geschichte gehört haben, die Tochter, welche die heiligen Eheleute Joachim und Anna, nach einer langen unfruchtbaren Ehe, von Gott ersieht hatten, entsprossen aus dem Stamme Iuda, aus der königlichen Familie Davids, und verwandt mit den Nachkommen Aarons. Die Gemahlin des Prie- sters Zacharias wird ihre Base genannt. Von der ersten Lebensgeschichte der heiligen Maria sagen uns die göttlichen Schriften nichts. Einige sehr alte Schriften erzählen: sie sey nur drei Jahre im Hause der Aeltern geblieben, nach diesen in den Tempel gebracht, und da den Priestern zu erziehen überge-