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Besuch, welchen Maria ihrer frommen Base Elisabeth machte — und
daran, daß auch unsere freundschaftlichen Besuche und gesellschaft-
lichen Zusammenkünfte eben so liebevoll, gottselig, und unschuldig,
wie bei Maria und Elisabeth seyn sollen.
4. Das Fest der Himmelfahrt Maria wurde erst im 9ten
Jahrhunderte in der katholischen Kirche allgemein eingeführt zum Ge-
dächtnisse der Aufnahme der seligsten Jungfrau Maria in den Him-
mel. Dieser hohe Festtag legt uns die große Lehre an das Herz,
daß, wer einst in den Himmel aufgenommen werden will, hier auf
Erde, wie Maria, seinen Beruf treu erfüllen, arbeiten, leiden, und
im Glauben und Vertrauen ausharren muß — bis ans Ende.
5>. Das Fest Maria Geburt entstand schon vor dem (iten
Jahrhunderte zum Gedächtnisse der Geburt der seligsten Gottes-Mut-
tcr. Diese Geburt war der Anfang des großen Heils, das den Men-
schen durch Jesus, welchen Maria geboren hatte, geworden ist, und
soll deßwegen von den Christen mit Freude begangen werden.
6. Das Fest Mar ia Opferung wurde in der lateinischen
Kirche zuerst vom Pabst Gregor IX. im Jahre 1372 gefeiert zum
Andenken, daß sich Maria in der Jugend Gott geopfert, und schon
frühzeitig entschlossen hat, so zu leben, wie es Gott haben will.
Sie hat dieses Vorhaben getreu erfüllt, und durch ihr Beispiel uns
belehrt, daß wir uns auch frühzeitig Gott und dem, was ihm ge-
fällig ist, widmen, und dieses Opfer nicht mehr zurücknehmen sollen.
7. Das Fest der Empfängniß Maria —als allgemeiner
Festtag im Jahre 1470 in der katholischen Kirche eingeführt, soll
uns erinnern, daß wir, obgleich wir in der Erbsünde empfangen
und geboren sind, durch die heilige Taufe geheiliget — unter
dem Beistande der göttlichen Gnade doch unbefleckt wandeln können
und sollen.
Das Rosenkranz: und das Skapulier-Fest wurde erst nach dem
Jahre 1215 eingeführt. Ersteres soll uns zur wahren Frömmigkeit
und Göttlichkeit, und Letzteres zur Buße und zum Kampfe gegen
alle Sünde erwecken.
Die wahre und Gott gefällige Verehrung der seligsten Jung-
frau Maria, und die würdige und heilsame Feier ihrer Festtage be-
steht nicht allein darin, daß wir die Gnaden und Vorzüge, die der
göttlichen Mutter zu Theil geworden sind, bewundern; sondern vor-
zugsweise darin, daß wir uns die Tugenden derselben lebendig vor
Augen halten, und dieselben auch an uns sichtbar werden zu lassen,
eifrig und ohne Unterlaß bemüht sind.
„Der Herr hat die Maria darum erhöhet, weil sie den Willen
des Vaters gethan, nicht aber, weil er sein Fleisch von ihrem Flesche
genommen hat." St. Augustin.
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen