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Der heilige Joseph. Am 19. März. 49
de r N ä h r v a t e r J e s u C h r i s t i .
(Dessen Gedächtmßfcicr wird am 19. März bcgangci!,)
stammte in gerader Linie von den berühmtesten alten
Patriarchen und vom Könige David ab. Sein Vater hieß Jakob,
und sein Großvater Mathan. Dieses erfahren wir aus dem Ge-
schlechtsrcgister, welches der heilige Matthäus in dem ersten Kapitel
seines Evangeliums anführt. Es waren Könige aus der Familie
Davids auf dem jüdischen Throne so lange, bis die Juden mit ih-
rem letzten Könige von den Babylonicrn in die Gefangenschaft hin-
weggeführt wurden. Noch einige Zeit nachher hatten die Abstämm-
lingc Davids ein vorzügliches Ansehen unter den Juden; aber auch
dieses nahm nach und nach ab, und zwar so sehr, daß sie, ohne
allen besondern Vorzug, unter der dürftigsten Klaffe der Menschen
vermischt waren. In diesen Umständen nun war Joseph geboren,
entblößt von aller menschlichen Hoheit, von allem irdischen Ansehen
und Reichthum. Er war arm, und mußte sich seinen Lebensunter-
halt mit der harten Handarbeit erwerben.
Joseph wohnte, wie nicht zu zweifeln ist, zu Nazareth, einer
kleinen Stadt in der Zunft Zabulon in Galiläa, und trieb nach
der gemeinen Meinung das Zimmcrmannshandwerk. Die heilige
Schrift erzählt uns Weniges von seiner Lebensgeschichte; dieses We-
nige ist aber vollkommen hinreichend, uns von seiner hohen Voll-
kommenheit zu überzeugen, und unser Herz mit der größten Ehr-
furcht gegen ihn zu erfüllen.
Da Gott der Welt den verheißenen Erlöser zu geben beschlos-
sen, und nach seiner anbcthungswürdigen Weisheit die Jungfrau Ma-
ria zur Mutter desselben erwählt hatte; so wollte er, um dieselbe
gegen allen üblen Verdacht sicher zu stellen, ihr einen Bräutigam
zugesellen, der ihre reine Iungfrauschaft beschützte, und, als ein voll-
kommen Gerechter, alle Tugenden in sich vereinigte. Nicht ohne gött-
liche Leitung geschah es, daß Joseph mit Maria vermählt wurde.
Dadurch ward er zum Erzieher, Nährvater und Pfleger des im Fleische«
erschienenen Heilandes der Welt bestimmt. In dieser seiner Bestim-
mung ist alles enthalten, was ihn uns verehrungswürdig machen
kann. Welch' ein treuer frommer Diener mußte Joseph seyn, da
ihm Gott das ANerwichtigste, seinen eigenen Sohn, anvertraute!
Mit wenigen Worten gibt ihm das Evangelium den größten Lob-
spruch, der gegeben werden kann: „Joseph war gerecht." Er er-
füllte genau alle Gesetze, sein Sinn und Wandel war ganz untade-
lich in den Augen Gottes. Aus der Lebensgeschichte der seligsten
Band, 4
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen