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54 Dcr Greis Simccu.
All ihr Thun, alle >>>rc Reden, ja alle il're Gedanke» richten sie gcuau
nach seinem heiligsten Willen cin. Zur vorgeschriebenen Zeit besuchen sic »,n
einander dcn Tcmpcl. Cic denke» gerne an Gott. Vei jeder ^rcnde, bei jc<
der Gabe Gottes, bei jedem Visscn Brod, rcn sie geniesieu, bücke,- sic dank«
bar zu il»n auf. Auch bei ibre» Gcsel'ästen verliere» sic ü'n nickt ans dem
Sinne. Die Hand l>abcn sie l'ci der ')lel'eit, das <?er; bci Gott. Gewiß
brachten sic nach vollendeten Geschäften dec> Ha->ee> maioi'e rn>„ge, siillc ^Idcnd,
stunde mit Gesprächen ro» Gott rcrgniigt und ftl,q ;>,,
Ioscph und ??laria lcl'cn ^us-inincn in dcr scliqstcn Eiutrackt. ??ic hört
man in il'i-cr Ii.^'!'in>n^ ci» ranbcs Wort, nic sicl't man da cüicn unfrcuud,
lichcu Vlick. Il'rc .<?nltc ist d,c ?!?o>>nnnq dcö ^vicdcnö, nnd anä' dcs:n>cqcn
wert!', ron Engeln bcsncl't ;u wcrdeu. Gott blickt mit Huld auf dieselbe >'crc
»ieder. Tic Erziehung ihrco Kmdes ist die wichtiqstc — dic gcmcinü>'afil>>l'c
Angclcgciil'cit üncr H^r^cn. Eic Icitcn dcu l>o!tcn ilüabcn ;n allcm Gu<
tcn an. Er ist iln'c großtc Freude ans El'de. Eo arm sie sind, so sind sie
tock zufrieden. Ihr Rciä'thum ist Gottseligkeit und cin zufriedener Sinn.
Es fehlt ihncn auch nicht au Lcidcn. Icl)t nniffen sic gcradc ;nr Zcit, wo
cö ,l!nc» am schwersten fällt, eine Ncise machen; jeyt in einem Stalle übcr<
nachten; jctzt gar aus dcm Lantc cntfticl'en; >c>,u sc>'ci»i tao Vicbstc, tac> sic
auf Erdc babcn, für sic gan; verloren. Allein im Vertrauen auf Gott iraacn
sie diese kciden mit Geduld, mit Mnth und Ctandhaftigkcit. Cic wissen es,
das; Gott dic Scinc» niebt rcrlästt, und cr beircisit cs anch an il'ncn, nnd cr<
rcttct sic ans jcdcr Noth. Wic gnt warc cs doch, wenn jede .^anolialtling
so bcschaffc» warc? Das: so maml'c cs nicht ist, liegt nnr an den Menschen.
Te> n biocc stellt eben d,cse >'e,l,ge ^annlic alo e,n Beispiel aus, wie weit cs
dic Menschen im Guten bringen, und wic sie cs selbst so gut habcn könnten,
wcnn sic nnr ernstlich wolltcn.
(Am 2.
Von dem frommen Greise Snucon wissen wir außcr dem, was
uns der Evangelist Lukas in dem, zweiten Kapitel seines Evangeliums
erzählt, nur sehr Weniges, und selbst dieses Wenige ist ganz unzu-
Eimcon soll ein Sohn des berühmten Rabbiners Hillcl, und
der Lehrmeister des Gamaliel gewesen seyn. Er lebte zur Zeit der
Geburt Christi in seinem hohen Alter, und war, wie selbst seine
jüdischen Zeitgenossen bezeugen, mit der Gabe der Weissagung von
Gott begnadiget. Er soll dcm Könige Herodes schon als kleinem
Knaben dessen Erhöhung auf den jüdischen Thron vorhcrgcsagt ha-
ben. Von dem kommenden Messias hatte er bessere Begriffe, als
die übrigen Juden. Er widersprach denen, welche an dem Messias
einen irdischen König erwarteten, und wurde deßwegen von dcm Amte
eines Vorstehers des hohen jüdischen Rathes abgesetzt. Daß er ein
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen