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Die heilige Petronilla. Am 31. Mai. 91
lirckc dcs heil. Petrus auf der Strasse uon Osiia besitzt eine Hälfte des Lei,
bcs eines jcde» Apostels, die andere Hälfte befindet sich in cincm prächtige»
unterirdische» Gewölbe der Vatikankirche. Diese crwürvigcn Uebcrbleibscl der
heil. Apostel sind von jeher ein Anlaß der Andacht vieler Tausenden gewesen,
welche sie besucbte», und den Herrn priesen, der beide im Leben und im Tode
so hoch begnadigte, imd nach ihrem Tode mchrmal durch offenbare, von den
glaubwürdigsten Zeugen bestätigte Wunder ihre Gebeine verherrlichte.
Wir haben uon dem heil. Petrus noch zwei Briefe, welche er an die
Christen in Pontus, Galatien, Kapcdocien, Asien und Bythinien geschrieben
hat. In beiden befestiget er die Ncubckehrtcn im Chrisienthumc dadurch, daß
er den hohen Werth desselben vorstellte; er crmahnte sie zu einem christlichen
Lebenswandel und zur gcnaucu Erfüllung der allgemeinen und besondern Pflich-
ten, und warnet endlich uor bösen Beispielen und Irrlehren. Die Bischöfe
vun Rom wurden seit allen Jahrhunderten, als Nachfolger des heil. Apostels
Petrus, für das Haupt aller übrigen Bischöfe zur Erhaltung der Einigkeit des
Glaubens in der Kirche Jesu Christi von den Rechtgläubigen verehrt. Anch
auf sie ist die vorzüglichere Gewalt, die Jesus dem Petrus gegeben hat, über-
gegangen. Dieses war schon in den ältesten Zeiten allgemeiner Glanbc und
allgemeine Lehre der katholischen Kirche; deßwegen wurde immer die Ueberein-
stimmung mit der Kirche zu Rom — die Gemeinschaft, in dem Glauben mit
den Bischöfe» zu Rom — den Oberhäuptern der Kirche, als ein Zeichen der
Ncchtgläubigkcit angesehen, nnd erfordert.
»Gleich wie Gott, der euch durch seine Gnade zum Christcnthume be-
rufen hat, heilig ist, so sollet auch ihr in allem euerem Wandel heilig wer-
den." »Bedenket, daß ihr von euercr eitlen Lebensart nicht durch vergängliches
Gold und Silber erlöset worden seyd, sondern durch das kostbare Blut Jesu
Christi, als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.« — Petrus.
Schon im vierten Jahrhunderte wurde ein jährlicher Gcdachtnißtag an
die großen Verdienste, die sich der hcil. Petrus um die Verbreitung dcs Chri-
stenthums erworben hat, an scine hohen Tugenden und an seine herrliche Bc-
lol'imng im Himmel, gefeiert. Zu dieser Feier ist heut zu Tage der 29. Juni
festgesetzt. — Am 22. Hornung erinnert sich die katholische Kirche daran, daß
der hcil. Petrus das bischöfliche Amt zu Autiochicn, und am 18. Jänner dar-
an, daß er dasselbe zu Rom verwaltet hat, und am I. August cudlich an
scine Gefangenschaft zn Jerusalem und Rom, uud an die hohe Geduld, die
cr — selbst in Ketten und Banden bewiesen hat.
»eilige Petronilla,
J u n g f r a u u n d M a r t y r i n .
(Am 31. Mai.)
In den ältesten kirchlichen Verzeichnissen der heiligen Märtyrer,
insbesondere in einem, welches Pabst Gregor, der Große, hintcrlas:
sen hat, kommt auch die heilige Pctronilla, Jungfrau und Marty-
rin, vor. Sie wird als eine Tochter des heiligen Apostel Petrus,
die er vor seinem Berufe zum Apostelamtc gezcuget habe, angegeben,
und soll, als christliche Jungfrau und Martyrin, bald nach dem
Tode des heiligen Petrus zu Rom gestorben seyn.
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen