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114 Der beil. Apostel und
Indien, in welches Land er am Ende seiner apostolischen Lausbahn
abkommen seyn soll, in der Stadt Kalanzina, welche heut zu Tage
Mcliapor heißt, und von den Portugiesen, denen sie gehört, auch
St. Thomas genannt wird, geschehen sey. Die Zeit seines
und anderer Umstände desselben sind ganz unbekannt. Seine
beine wurden spater nach Edessa gebracht, in der dortigen
kirche beigesetzt und verehrt, wie von mehreren Kirchenvätern aus:
drücklich versichert wird. -— Lebendiger Glaube an Gott, den ewigen
Schöpfer aller Dinge, an seinen Gesandten Jesus Christus, und an
ein ewiges Leben, führt uns zu der Herrlichkeit, in die
durch seinen Martertod eingegangen ist.
!il. Apostel und
sAm 21. Ccptcmbcr.^
Zur Zeit, als Jesus auf Erden lebte, stand das jüdische Land
unter der Oberherrschaft der heidnischen Kaiser zu Rom. Die Juden
mußten verschiedene Steuern, und insbesondere Zollgebühren dahin
entrichten. Zur Eintreibung und Erhebung dieser Abgaben wurden
von den Römern besondere Einnehmer aufgestellt, die wieder ihre
Bediente, Untereinnehmcr hatten, wozu sich auch Juden gebrauchen
ließen. Weil diese Leute sich einem Geschäfte unterzogen, das in
den Augen der jüdischen Nation so schimpstlich war; weil sie viel:
fältig mit den Heiden umgingen, und nicht selten die Abgaben will:
kührlich erhöhten, theils auf eine unbarmherzige Weise eintrieben: so
waren sie bei allen Uebrigen äußerst verhaßt, und wurden aus Ver:
achtung nur Publikaner, d. i. Sünder, gottlose Menschen, genannt.
Ein solcher Untcrzolleinnchmcr war Matthäus. Er hieß auch Levi,
und scheint den Namen Matthäus wegen seiner Beschäftigung als
Zöllner erhalten zu haben. Er war in Galiläa geboren, und ein
Sohn des Alphäus. Die heilige Geschichte erwähnt zwar nichts da:
von; es ist aber doch sehr wahrscheinlich, daß Matthäus einer von
den Zöllnern gewesen ftv, welche schon durch die Predigten des Io:
hanncs des Täufers sich hatten bessern, und auf den Messias auf:
mcrksam machen lassen. Gewiß war er schon vorher, als er von
Jesus zu seinem Schüler berufen wurde, ein rechtschaffener Mann;
außerdem wäre ihm der so ehrenvolle Beruf wohl schwerlich zu
Theil geworden.
Matthäus hatte seine Zollbank außer der Stadt Kapharnaum,
am galiläischen Meere. In dieser Stadt hatte sich Jesus schon öf:
tcrs aufgehalten, seine Lehre verkündet, und schon mehrere Wunder
gewirkt. Einem aufmerksamen, thcilnchmendcn und lernbegierigen
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen