Seite - 117 - in Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
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Am 21. September. . 117
Diese belehren und bessern ist das größte Werk der Liebe und
Barmherzigkeit.
Wir müssen, wie Jesus, die Sünde, dürfen aber nie, wie
die Pharisäer, den Sünder hassen; denn auch dieser ist unser Neben-
mensch, dem wir die Liede nicht versagen sollen. Wir müssen
dem Sünder zur Besserung helfen, und ihn durch Lehre und Beispiel
zur Tugend anleiten, dieß wird dann auch den Haß zur Sünde in
uns verstärken, und die Liebe zur Tugend erhöhen. Besonders sind
dieß Vorgesetzte, Eltern, Hausväter und Hausmütter zu thun
schuldig.
Nach diesem Gastmahle verließ Matthäus Alles, trat in die
Gesellschaft der Jünger Jesu, und wurde in eben diesem Jahre
noch in die Zahl der Apostel aufgenommen. Als unzertrennlicher
Gefährte des Messias hörte er alle Lehren, die der göttliche Lehrer
verkündete, sah alle Werke, die er verrichtete, kannte die Leiden,
die er duldete, und sah ihn zur Herrlichkeit des himmlischen Baters
von dieser Erde aufsteigen; er ist folglich ein unverwerflicher Zeuge
des Lebens, Leidens, Sterbens und der Himmelfahrt des Herrn.
Matthäus folgte nicht nur eilig dem Heilande nach, sondern ver-
harrte auch standhaft bei ihm. Dieses Beispiel ruft auch uns zu:
Zögere nicht in der treuen Nachfolge Jesu, und weiche von derselben
nicht mehr zurück. Du kannst in die Nachfolge Jesu nicht zu frühe
kommen, nie zu lange in derselben verharren. Wir dürfen, um dem
Heilande zu dienen, unsere Berufsgeschäfte nicht, wie Matthäus ver-
lassen, wir können bei denselben bleiben, und doch Jesu folgen, doch
seiner Lehre und seinen Vorschriften gehorchen, doch nach seinem und
Gottes Willen handeln. Unsere Berufsgeschäfte vollkommen und
emsig erfüllen, weil es Gott und unscr Gewissen, kraft unseres
Standes fordern, dieß ist die wahre Nachfolge Jesu!
Nachdem dieser Apostel nebst den Uebrigen den heiligen Geist
empfangen hatte, blieb er längere Zeit in Jerusalem und im Juden-
lande, predigte da die Lehre des Welterlösers, und achtete weder
die strengen Befehle, welche die hohen Priester gegen die Verkündiger
der Lehre Jesu ergehen ließen, noch die Geißelstreiche und andere
Plagen, welche dieselben ihnen anzuthun befohlen hatten. Später,
wahrscheinlich erst im Jahre 61 oder 62, verfügte er sich nach Ac-
thiopien und in die umliegenden Länder, streute da mit dem muthig-
sten Eifer, und unter tausend Mühseligkeiten und Leiden den Saamcn
des göttlichen Wortes aus, wirkte viele Wunder, stiftete christliche
Gemeinden, und führte unzählige Menschen dem Reiche Gottes zu.
Hier soll er auch den Martertod gefunden haben; allein weder die
Zeit, noch die nähern Umstände desselben können mit Gewißheit an-
gegeben werden. Eine alte Schrift gibt folgendes an: Nebst vielen
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen