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Am 1. Mai. 12Z
soll um das Jahr 572 nach Konstantinopel gebracht worden seyn.
Das Andenken dieses eifrigen Apostels blieb in so hoher Achtung,
daß auch sein Lehrstuhl als ein ehrwürdiges Andenken an ihn im
vierten Jahrhunderte in Jerusalem aufbehalten und gezeigt wurde.
Der grausame hohe Priester Annas ließ um diese Zeit auch noch
einige andere Christen hinrichten; wurde aber deßwegen, selbst von
den bcjscr denkenden Juden, bei dem neuen Landpfleger Albinus
angeklagt, und von Hcrodes Agrippa der Würde eines hohen Prie-
sters entsetzt.
Der heilige Iakobus endigte sein für das Heil des Ncbcnmcn-
schcn so thä'tigcs Leben, voll bereitwilliger Aufopferung, nach dem
Willen des Allerhöchsten für das Heil der Menschen, voll standhaften
Muthes bei allen Leiden und Schmerzen, voll unermüdeter Liebe,
nach dem Beispiele seines Erlösers, selbst gegen seine Feinde und
Möchten auch wir einst unser Leben endigen, reich an Verdiensten
um die Tugend und Seligkeit unserer Mitbrüdcr, reich an Früchten,
die wir tragen, und die uns dann in die Ewigkeit hinüber begleiten;
möchten auch wir so, wie Iakobus, vom Guten immer zum Bessern,
von Liebe zu Liebe, von Verdienst zu Verdienst für das Beste der
Menschen fortschreiten; so können wir getrost und ruhig im Alter
auf unser Leben zurücksehen! Arbeiten wir hier als treue Knechte,
so können wir getrost auf die Verheißung des Herrn bauen, der
uns zur Theilnahme an seiner Herrlichkeit berufen wird!
In den heil. Schriften des neuen Testamentes befindet sich ein
Brief des heil. Apostel Iakobus, welcher ein höchst schätzbares An-
denken von diesem Apostel auch für uns ist. Wir werden in dem-
selben belehrt, daß wir die Quelle des Bösen nicht außer uns,
sondern in uns selbst suchen und verstopfen sollen. „Jeder wird ver-
sucht, da er von seiner eigenen Lust angereizt und gelocket wird."
Er ermahnet uns, daß lvir uns nicht immer bloß unseres Glaubens
rühmen, und über den Unglauben Anderer schreien, nicht einen
falschen, bittern und strafbegicrigen Eifer, sondern liebevolle Duldung,
und Werke der Gerechtigkeit und Liebe zeigen sollen. „Was nützet
es, meine Brüder!" spricht er, „wenn Einer sagt, er habe den
Glauben, hat aber die Werke nicht?" Kann der Glaube allein ihn
selig machen? Du glaubst, daß nur ein Gott sey. Da thust du
recht daran; aber auch die Teufel glauben es, und zittern. So wie
der Leib ohne Seele, so ist auch der Glaube ohne die Werke todt.
Ein reiner, unbefleckter Gottesdienst bei Gott dem Vater ist dieser:
Die Wittwen und Waisen in ihrer Trübsal besuchen, und sich von
der Welt unbefleckt erhalten.
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen