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Am 11. Ium. 153
Barnabas ein Gehilfe nöthig. Und wer väre hiczu tauglicher ge-
wesen, als Paulus, dessen Bestimmung es var, besonders die Heiden
zu bekehren? Barnabas erwies demnach dec Christengemeinde zu An-
tiochicn einen großen Dienst, daß er selbst nach Tarsus reiscte, wo
sich Paulus aufhielt, und diesen seinen freund beredete, mit nach
Antiochien zu gehen, um sein Gehilfe urd Mitarbeiter bei einer so
reichen Aerndte zu seyn.
Barnabas und Paulus blieben ein canzcs Jahr zu Antiochien,
und verkünde'.n das Wort Gottes sowohl hier, als in den umliegen:
den Orten und Städten. Gott segnete ihren Eifer sehr reichlich.
Die Kirche von Antiochicn wurde mit jekm Tage zahlreicher, und
in dieser Stadt erhielten die Anhänger I'su zuerst den Namen Chri-
sten. Es ist wahrscheinlich, daß dieser Itame den Gläubigen zuerst
von den Ungläubigen spottweise, wegci der unerschütterlichen An:
hänglichkeit an ihren Religionsstifter Iesis Christus gegeben worden
sey. Für uns ist der Name Christ ein ausgezeichneter Ehrenname,
dessen wir aber nur würdig sind, wenn vir durch getreue Nachfolge
wahre Jünger Christi sind, und unser Lben ein Abdruck der Lehren,
und der Beispiele des göttlichen Hcilaides ist! Der bloße Name
und das Bekenntniß, ein Christ zu sem, kann uns zur Seligkeit
nichts helfen, wenn nicht unser Sinn md Wandel nach dem Geiste
Jesu Christi und nach den Vorschriften des Evangeliums eingerich-
tet ist.
Unter dem römischen Kaiser Claudir? brach eine große Hungers-
noth im römischen Reiche und im Imcnlande aus. Die Chri-sten
zu Antiochien, von der feurigsten Brudlckebe beseelt, brachten reich-
liche Beiträge zur Unterstützung der Glabigen in Iudäa zusammen,
und nebst Paulus wurde auch Barnabae abgeordnet, dieselben nach
Jerusalem zu überbringen, wie wir in der Lebensbeschreibung des
heiligen Paulus zum Theile schon gehöt haben. Diese liebevolle
Gabe der antiochischen Christen war für die im Iudenlande eine um
so größere Wohlthat, da die Hungersnth sehr drückend war, und
durch ganze vier Jahre dauerte. Bald ehrten Paulus und Barna-
bas nach Antiochicn wieder zurück, und lahmen auch den Johannes
Markus, einen eifrigen und gelehrten Jünger Jesu, welcher ein
Vetter des Barnabas war, als Mitar^iter mit sich dahin. Sie
blieben nun wieder eine geraume Zeit n Antiochien. Die Gemeinde
daselbst hielt täglich ihren ordentlichen Gottesdienst, übte sich m
göttlichen Werken, und in den Pflichtet des gesellschaftlichen Lebens,
und ihre Mitglieder führten einen Zotteligen Wandel. Als sie ein-
mal an einem Fast- und Bcthtage beiftmmen waren, eröffnete ihnen
der göttliche Geist durch ihre Lehrer urd Propheten den Willen des
Herrn, welcher darin bestand, daß Paulus und Barnabas von dieser
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen