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Christus gewonnen. Bevor noch ein Jahrhundert verflossen ist,
leuchtet das freundliche Licht des Evangeliums nicht allein in allen
Gegenden des Morgenlandes, selbst unter den wildesten Völkern,
sondern auch in Afrika, und in den meisten Ländern des Abendlan-
des, vorzüglich in Rom, der Hauptstadt der Welt^ in diefcm ersten,
und vorzüglichsten Wohnsitze der unsinnigsten Abgötterei und aller
erdenklichen Ausschweifungen. Gerade von da aus verbreitet das
göttliche Licht seine wohlthätigen Strahlen in alle Theile Italiens,
in Gallien (Frankreich), Britanien (England), und Germanien
(Deutschland). Von allen diesen Landern nennt uns die Geschichte
edle Opfer, die ihr Blut für den Glauben an Jesus Christus schon
im ersten Jahrhunderte hingegeben haben, ungeachtet sie uns um-
ständliche Berichte von der Gründung jeder einzelnen christlichen
Kirche nicht mittheilt. Was der heidnische Stadthalter Plinius in
seinem oben angeführten Schreiben an dcn Kaiser Trajan von der
Landschaft Bithynien schreibt, das kann wohl auch für viele andere
Provinzen des römischen Reiches gelten: daß nämlich sehr viele Per-
sonen jeden Alters, Standes, uno beiderlei Geschlechtes sich zum
Christenthume bekennen; daß dieses nicht allein in Städten, sondern
auch in Flecken und auf dem Lande aller Orten sich ausbreite; daß
die Götzentempel bereits leer stehen, und die Götzcncpfcr beinahe
völlig verschwunden seyen.
Im zweiten Jahrhunderte wurde das große Wcrk der Verbrei-
tung und Befestigung der christlichen Religion fortgesetzt von Män-
nern, die, ganz im Geiste der Apostel, die Ehre des Gekreuzigten,
und das Heil der Menschen zur einigen Angelegenheit ihres Lebens
machten; die muthig gegen die Thorheit des heidnischen Götzendien-
stes kämpften, und das Bekenntniß des christlichen Glaubens mit
lhrem Blute besiegelten. Auch diese freuten sich, wie die Apostel,
der außerordentlichen göttlichen Gnadengaben, und der besondern Lei-
tung und des Schutzes ihres göttlichen Erlösers Jesu Christi. Meh-
rere Lehrer der christlichen Kirche hatten Muth genug, in öffentlichen
Schriften das Christenthum zu vertheidigen, und die Christen gegen
die Verleumdungen der Heiden zu beschützen. So wurde das Chri-
stenthum immer weiter und allgemeiner verbreitet. Justin, der
I schreibt in seinem Gespräche mit dem Juden Trypho: ,
unter der Sonne ist, welches Christum nicht erkennt, und nicht
sein Anliegen dem Vater durch Christum darbringt." Ircnäus sagt
im ersten Buche wider die Ketzer: „Durch die ganze Welt ist das
Christenthum ausgebreitet;- und nennet dann die christlichen Gemein-
den von Deutschland, Gallien, Spanien, Aegypten, und von allen
Enden der Welt.
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen