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206 Der heilige Getulius und seine Gemahlin
worden, herrlich hervorleuchtete, wofür Ihm sey Preis, Lob und
Dank in Ewigkeit.
heilige Getulius,
und seine Ehegemahlin Symphorosa, und ihre siebcn
Märtyrer.
(Am 10. Juni u»d am 18. Juli.)
Diese heilige Familie glänzte in der christlichen Kirche unter
der Regierung des römischen Kaisers Hadrian, in dem ersten Viertel
des zweiten Jahrhunderts. Getulius war ein angesehener Mann,
und ein eifriger Christ. Nicht weniger eifrig war in dem Bekennt-
nisse, und in der Ausübung des Christenthums seine Gemahlin Sym-
phorosa. Sieben Söhne waren der Segen der Ehe, den ihnen
Gott schenkte. Auch diese wurden in der christlichen Religion erzo-
gen und befestiget. Getulius hatte ansehnliche Güter zu Gabii, un-
weit Tivoli, 10 oder 12 italienische Meilen von Rom entfernt.
Bei ihm versammelte sich täglich eine große Anzahl der Christen,
die er mit dem ruhmwürdigstcn Eifer im christlichen Gesetze unter-
richtete, und zum standhaften Bekenntnisse desselben bekräftigte. Auch
den leiblichen Unterhalt reichte er denen, die desselben bedurften,
ganz nach dem Beispiele der ersten Christen zu Jerusalem, die ihren
Ueberstuß mit den ärmern Mitbrüdern theilten.
Der Ruf von seinem christlichen Eifer wurde bald allgemein
verbreitet, und kam endlich auch zu den Ohren des Kaisers Hadrian.
Dieser ward darüber sehr aufgebracht, und schickte den Cerealis,
Statthalter von Rom, nach Gabii mit dem Befehle, den Getulius
zu ergreifen. Der Statthalter traf diesen an, als er eben von ei-
ner Anzahl Christen umrungen war, denen er die Worte des gött-
lichen Heils erklärte. Er bemühte sich, ihn zum Götzendienste zu
bereden. Getulius entgegen redete mit dem größten Nachdrucke von
der Wahrheit des Christenthums, und von der Seligkeit, welche das-
selbe seinen Vekenncrn verheißt. Gott rührte das Herz des Statt-
halters, und er entschloß sich, selbst ein Christ zu werden. In die-
sem Entschlüsse wurde er gestärkt durch den Amantius, einen Bru-
der des Getulius, welcher auch ein Christ, und zugleich Kriegsober-
ster war, und sich eben jetzt der Verfolgung wegen hier verborgen
aufhielt. Gctulius erinnerte nun den Cerealis, durch Buße, Fasten,
und Gebeth zur heiligen Taufe, und zur feierlichen Aufnahme in die
Christengemeinde sich vorzubereiten. Drei Tage verharreten auch die
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen