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Am 10. Juli. 213
lassen wir ganz zuversichtlich menschliche Befehle außer Acht, um
die göttlichen Gebote zu befolgen. Wer die Götzen verachtet, und
Gott dem Allmächtigen dienet, wird ein ewiges Leben finden. Wer
aber die Götzen anbethct, wird mit ihnen dem Untergange in dem
ewigen Feuer zugehen." Den fünften, Alexander, redete der Richter
so an: „Du wirst des jungen Alters deiner zarten Jugend schonen,
wenn du dich nicht widersetzlich zeigest, und befolgest, was unser
Kaiser Antonin (Markus Aurclius) so sehr verlangt. Opfere den
Göttern; und du wirst dem Kaiser gefällig werden, das Leben er:
halten, und große Gnade erlangen!" Alexander sprach: „Ich bin
ein Diener Christi. Ihn bekenne ich mit dem Munde, Ihn be-
wahre ich in dem Herzen, Ihn bethe ich an ohne Unterlaß. Das
jugendliche Alter, welches du an mir wahrnimmst, hat Greisen:
Weisheit, wenn es den einzigen Gott verehrt. Deine Götter, mit
ihren Verehrern, werden ewig zu Grunde gehen/-
Alexander wurde weg, und Vitaiis vorgeführt. Zu diesem
sagte Publius: „Vielleicht willst doch du das Leben erhalten, und
nicht zu Grunde gehen." Darauf erwiederte der junge Held: „Wer
trachtet wohl nach einem bessern Leben, der, welcher den wahren
Gott verehrt, oder der, welcher sich den Teufel gnädig machen will?''
Publius fragte: „Wer ist ein Teufel?" Vitalis antwortete: „Alle
Götter der Heiden, und alle, welche dieselben verehren, sind Teufel!"
Auf diese Antwort wurde auch Vitalis weggeschafft, und endlich
Martialis, der siebente Sohn der Felicitas, hergerufen. Der Rich-
ter sprach zu ihm: „ Ihr handelt sehr grausam gegen euch selbst,
da ihr die Befehle der Kaiser verachtet, und in eurem verderblichen
Starrsinne verharret." Martialis versetzte: „O , wenn du erkann-
test, welche Strafen den Götzendienern bereitet sind! Noch zögert
Gott, seinen Zorn euch, und eucre Götter empfinden zu lassen. Alle,
welche nicht bekennen, daß Christus wahrer Gott sey, werden in's
ewige Feuer geworfen." Publius ließ nun auch diesen, wie alle
seine Brüder, in das Gefängniß führen, und erstattete über den gan-
zen Vorgang einen schriftlichen Bericht an den Kaiser.
So haben Alle durch verschiedene Todesarten die herrliche Marter
kröne erkämpft, und sind siegend mit ihrer Mutter der ewigen Be-
lohnung zugeeilet, als Freunde Gottes im ewigen Reiche, die aus
Der Kaiser ließ die so standhaften Bekenner verschiedenen nicy
tern übergeben, deren jeder über den ihm Zugesandten das Todcsur-
theil sprach. Der Eine wurde mit Geißeln, an denen Bleikugeln
befestiget waren, zu todt gegeißelt; zwei wurden mit Knitteln er-
schlagen; einer wurde von einer steilen Anhöhe hinuntergestürzt; drei
wurden enthauptet; und endlich wurde auch die Mutter enthauptet.
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Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen