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Am 1,1. April. 225
Heiden gesandt wurde; — also von jenen dienstbaren Geistern Ei:
ner, die, wie Paulus sagt, geschickt werden zum Dienste derer,
welche das Heil erben sollen. (Hebr. 1, 14). — Sey der Greis
ein Engel gewesen, oder ein Mensch, er war ein Böthe Gottes, ge-
sandt zur Erleuchtung dessen, der so redlich die Wahrheit suchte.
Wer immer uns Belehrung über Gegenstände des Heus, ernste War-
nung zur Besserung unserer Fehler, und heilsame Ermahnung zur
Vervollkommnung unseres Wanvclö ertheilt, ist ein Böthe Gottes,
ein Engel in Menschengestalt, den uns die gütige Vorsehung zu un-
serer Bescligung zuführt, und dessen Worte wir als solche, die von
Gott selbst kommen, ansehen sollen.
Dem heiligen Justin war es nicht genug, durch die empfangene
Taufe in die Kirche der Christen eingetreten zu seyn, und den Na-
men „Christ" zn führen. Er hatte, wie er in seiner ersten Schutz-
schrift selbst versichert, keinen angelegneren Wunsch, als ein ganz
vollkommener Christ zu seyn. Als einen solchen in allen Stücken
sich darzustellen, strebte er aus allen seinen Kräften. Daher kam
sein rastloses Bemühen, auch andere zur Erkenntniß der Wahrheit
der christlichen Religion zu führen. Er machte es sich zum fort:
währenden Geschäfte, sowohl mit Juden, als Heiden über Glaubens-
lehren sich zu unterhalten, deren Fragen und Einwürfe zu beantwor-
ten, und sie auf den Weg des Heils zu bringen. Er scheute keinen
Spott, keine Verachtung, keine Gefahr, und selbst den Tod nicht,
wenn es darum zu thun war, entweder die Christen im Glauben
zu befestigen, oder die christliche Religion gegen ihre Feinde zu ver-
theidigen. Im Gespräche mit dem Juden Trypon spricht er: -,Ich
bekümmere mich einzig und allein um die Wahrheit, und fürchte da-
bei Niemanden, wenn ich auch in Stücke zerrissen werden sollte."
Als Christ fuhr Justin fort, den Mantel zu tragen, den die heidni-
schen Weltweisen (Philosophen) zu tragen pflegten, nicht aus Stolz,
oder um seinen christlichen Glauben zu verbergen, sondern um desto
d?sser Eingang zu finden bei den Griechen und Römern, um zu er-
kennen zu geben, daß die Religion Jesu Christi die wahre Weisheit
sey. Er unternahm zur Verbreitung der heiligen Lehre mühevolle
Reisen in Asien, in Griechenland und in Italien, lebte aber meh-
rentheils in Rom, wo er öffentlichen Unterricht in der Religion er-
theilte. Ob er Priester geworden sey, darüber läßt sich mit Gewiß-
heit nichts angeben. Seine Standhaftigkeit im christlichen Glauben,
und den Eifer, denselben zu verbreiten und zu vertheidigen, zeigte
er auch durch Schriften, von denen einige bis auf unsere Zeiten
durch die göttliche Vorsehung erhalten worden sind. Besonders
merkwürdig sind zwei Schutzschriften, die er für die Christen dem
Erster Band, 15
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen