Seite - 297 - in Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
Bild der Seite - 297 -
Text der Seite - 297 -
Am 9. Februar. 297
opfert hatten, oder entzogen sich durch die Flucht, oder wurden er-
griffen. Unter diesen erlagen manche schon im Kampfe, sobald sie
in Bande gelegt wurden. Manche beharrten längere Zeit im Kerker,
vcrlaugneten aber dennoch, bevor sie vor das Gericht gefühlt wurden.
Einige erduldeten die ersten Martern, schwuren aber dennoch den
Glauben ab, aus Furcht noch härterer Peinigung. Es fehlte indessen
auch nicht an solchen, die durch Gottes Krast gestärkt, als unerschüt-
terliche Pfeiler der Kirche Gottes dastanden, und im heiligen Be-
kenntnisse standhaft verharrten.
Julian, welcher vom Podagra so heftig gequält wurde, daß
er weder stehen, noch gehen konnte, mußte von zwei Christen zum
Richterstuhlc geschleppt werden. Einer von diesen beiden verläugnete
sogleich Jesum Christum, der Andere aber, der Chronion Eunus h'eß,
bekannte mit Julian den Sohn Gottes. Eic wurden deßwegen auf
Kameel^ gesetzt, durch die ganze große Stadt geführt, auf den Ka-
meclen gegeißelt, und zuletzt im Angesichte einer zahllosen Menge
Volkes in ungelöschtem Kalke verbrannt. Gegen Besas, einen Sol-
daten, welcher dabei stand, als sie zum Tode geführt wurden, und
der denen, welche jetzt noch die Bckenner mißhandeln wollten, Ein-
halt that, erhob sich das Geschrei des Volkes; er wurde vor den
Richtcrstuhl geführt, und nachdem er Jesum Christum unerschrocken
und standhaft bekannt hatte, enthauptet. Ein Anderer, mit Namen
Makar, gebürtig aus Lybien, wurde von dem Richter auf alle mög-
liche Weise zum Abfalle gereizt. Allein er blieb standhaft, und wurde
lebendig verbrannt. Epimachus und Alexander waren lange Zeit in
Banden gelegen, hatten vielerlei Peinen ausgestanden, waren mit
schneidenden Werkzeugen und mit Geißeln zerfleischt worden, und
wurden jetzt in ungelöschtem Kalke verbrannt. Auch Frauenspersonen
bekräftigten ihren Glauben an Jesum Christum durch den Martertod.
Ammonarium, eine sehr gottselige Jungfrau, wurde lange und schr
grausam gefoltert, weil sie erklärt hatte, daß sie nichts von dem
sagen werde, was der Richter von ihr erzwingen wolle. Sie be-
stand in der Prüfung, und wurde zum Tode abgeführt. Drei andere,
nämlich Merkuria, eine ehrwürdige alte Frau, Dionysia, die Mutter
mehrerer Kinder, die sie zwar zärtlich, aber doch nicht mehr als den
Herrn liebte, und eine zweite Ammoniarium, wurden enthauptet,
ohne daß sie vorher andere Peinigung erdulden mußten, weil der
Statthalter nicht noch einmal durch die Standhaftigkeit schwächlicher
Frauenspersonen überwunden und beschämt werden wollte.
Jetzt wurden Heron, Ater, Isidorus, alle drei Aegyptier, und
mit ihnen Dioskorus, ein Jüngling von 15 Jahren, vor den Statt-
halter gebracht. Dieser versuchte den Jüngling zuerst durch schmei-
chelndes Zureden zu gewinnen, dann durch Drohungen zu schrecken;
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen