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324 Der heilige Hippolytus, Bischof und Märtyrer.
Mitmenschen auf bessere Wege wieder zurückzubringen. Thun wir
dieses nicht, so haben wir noch nicht den vollkommenen Abscheu
gegen das Böse; noch nicht die vollkommene Liebe zum Guten, die
allein uns zu wahren Bekehrten macht.
Der heilige Hippolytus, Bischof und Märtyrer.
Es laßt sich nicht zuverläßig bestimmen, ob dcr heilige
lytus während dcr Cyristcnvcrfolgung unter dem Kaiser Dezius in
dem Jahre 25 l , oder während der, unter dem Kaiser Valerian im
Jahre 2,',7, die Marterkronc erlangt habe. Er war Bischof des
römischen Hafens, oder wie er jetzt genannt wird, von Ostia, einer
Stadt in der Eampagna di Roma, im päpstlichen Gebiete, bei dem
östlichen Einflüsse der Tiber in das Meer. Heut zu Tage ist immer
der Cardinaldckan auch Bischof von Ostia.
Ein gewisser Novatian, ein gelehrter und beredter, dabei aber
auch ein stolzer und herrschsüchtiger Mann, dcr in einer schweren
Krankheit aus Schrcckcn vor dem Tode die heilige Taufe erhalten,
nach seiner Genesung aber versäumt hatte, die vorgeschriebene Hän-
deaustegung zu empfangen, trennte sich aus Verdruß, weil er nicht
zum Papste gewählt worden war, von der wahren, katholischen Kir-
che, und bildete eine eigene Sekte, die großes Unheil in der Kirche
stiftete, und von der im fünften Jahrhunderte noch Anhänger unter
ihren eigenen Bischöfen bestanden. Der Hauptirrthum dieser Sekte
war, daß sie der Kirche die Gewalt absprach, den Gefallenen die
Sünde zu erlassen, ungeachtet sie sich dcr strengsten Buße unterwar-
fen, und die vollkommenste Bekehrung zeigten. Zu der irrigen Lehre
dcr Novatianer hatte sich auch der Bischof Hippolytus hinreißen las-
sen. (5r war durch längere Zeit ein Mitglied dieser verderblichen
Sekte. Endlich aber wurden seine Augen geöffnet. Er verließ die
Irrlehre und kehrte in den Schooß dcr wahren Kirche wieder zurück.
Nicht lange nachher wurde er von Heiden ergriffen. Sie führ-
ten ihn vor den Richterstuhl, welcher eben umrungen war von vie-
len Bekenncrn des christlichen Glaubens, die alle, ungeachtet dcr cr-
littcncn Marter, auf ihrem Bekenntnisse standhaft verharrten. Der
heidnische Richter war dadurch in bittern Zorn versetzt, und beschäf-
tigte sich eben, das Endurtheil zu fällen, welches er nach seiner
Willkühr dahin aussprach, daß Einige enthauptet, Andere gekreuziget,
und noch Andere verbrannt werden sollten, als ein gedrängter Volks-
haufe den Hippolytus herbeiführte. Da der Bischof dcm Richtcrstuhle
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen