Seite - 325 - in Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
Bild der Seite - 325 -
Text der Seite - 325 -
Am 22. August. 325
nahe war, erhob sich ein wildes Geschrei, und einstimmig wurde er
als das Haupt der Christen und als ein eifriger Verbreiter ihrer
Lehre angeklagt. Voll Erbitterung schrie ihm der Statthalter ent-
gegen: „Welches ist dein Name?" und kaum hatte er den Namen
„Hippolytus" vernommen, so war das Schicksal des Bischofs
schon entschieden. Eben dieser Name gab dem unmenschlichen Rich-
ter die Todesstrafe in den Sinn, die er an ihm vollziehen lassen
wollte. „Hippolytus" ist ein griechisches Wort, und bedeutet einen
solchen, dessen Glieder durch Pferde von einander gerissen werden.
Der Richter sprach das Urtheil, daß Hippolytus durch Pferde ge:
werden solle.
ne allen Aufschub wurde dieses grausame Urtheil vollzogen,
wurde von dem Richterstuhle weggerissen, auf den Boden
geworfen, und an Händen und Füßen mit Stricken gebunden, welche
man an die herbeigeführten Pferde befestigte. Kaum konnte der un-
erschrockene Märtyrer noch die Worte sprechen: „Immerhin mö>en
diese meine Glieder zerrissen werden, wenn nur meine Seele, o Jesu!
zu Dir kommt!" als schon sein Körper in viele Stücke zerrissen da
lag. Diese wurden von den Gläubigen sorgfältig gesammelt, und
ehrenvoll beerdiget.
„Fürchtet jene nicht, welche den Leib todten, die Seele aber
nicht todten können; sondern fürchtet vielmehr denjenigen, der die
Seele und den Leib in die Hölle stürzen kann." Christus bei
Matt,. 10, 28.
Saturnin, Bischof und
(Am 29.
Schon im zweiten Jahrhunderte haben die Kirchen zu Lyon und
Vienne in Frankreich große Beispiele des Glaubens und der Liebe
zu Gott gegeben. Auf eine rühmliche Weise hat der heilige Ircnäus,
ein apostolischer Mann, im Leben und im Tode Gott allda verherr-
lichet. Dessen ungeachtet waren die Fortschritte der christlichen Lehre
in diesem Lande nur sehr langsam, bis, nach dem Berichte des hei:
ligen Gregorius von Tours, der heilige Papst Fabian, unter der
für die Christen so gesegneten Regierung des Kaisers Philippus, im
Jahre 245 sieben Bischöfe dahin sandte, deren jeder eine neue Kirche
stiftete, der er als Bischof vorstand. Gatianus stiftete die Kirche
zu Tours; Trophyanus die zu Arles; Paulus die zu Narbonne;
Saturninus die zu Toulouse; Dionysius die zu Paris; Stremoniaä
die zu Clcrmont, und Martialis die zu Limoges.
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen