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Am 2. August. 329
und diesem im Jahre 222 der heilige Urban, welcher von dem hei-
ligen Callistus, als dieser des Glaubens wegen im Gefängnisse war,
zum Stellvertreter, und nach dessen Tode von den Priestern und
dem Volke zum Papste erwählt wurde. Sein Andenken wird ge-
feiert am 25. Mai. Nach ihm übernahm die Regierung der Kirche
im Jahre 231 der heilige Pontianus (Gedächtnißfeier am 1. No-
vember). Nach diesem im Jahre 235 der heilige Anterus, ein
Grieche, der schon im zweiten Monate seines Papstthums die Mar-
tcrkrone erlangt hat. Seine jährliche Gedächtniß fällt auf den 3.
Jänner. Ihm folgte im Jahre 236 der heilige Fabian, der ebenfalls
als Märtyrer starb. Nach diesem kam auf den päpstlichen Stuhl
der heilige Cornelius, von dem sich mit Gewißheit nicht angeben läßt,
ob er in der Verbannung oder im Gefängnisse, oder gewaltsamen
Martcrtodcs gestorben sey. Er regierte die Kirche nicht viel über ein
Jahr, und hatte zum Nachfolger den heiligen Lucius, der das Ober-
hirtenamt keine sechs Monate verwaltete. Der heilige Cyprian zählt
ihn, wie seinen Borgänger Cornelius, unter die seligen Märtyrer.
Die Gedächtniß des Cornelius wird am 14. September, und die des
heiligen Lucius am 4. März gefeiert.
Nach dem Tode des heiligen Lucius übernahm im Jahre 255
die Regierung der Kirche der heilige Stephanus, dessen Gedächtniß
am 2. August gefeiert wird. Er war zu Rom geboren. Sein Vater
hieß Julius, oder, wie andere ihn nennen, Iovius, und war ein
römischer Bürger. Ob er der christlichen Religion zugethan gewesen
sey, läßt sich nicht bestimmen. Stephanus war mit vortrefflichen
Geistesgaben ausgerüstet, und zeichnete sich frühe schon in der Wis-
senschaft des Heils, in dem Eifer für die Ehre des Gekreuzigten,
und im ernsten Ringen nach wahrer, christlicher Vollkommenheit so
vortheilhaft aus, daß er unter die Geistlichkeit der römischen Kirche
aufgenommen wurde. Die Treue, mit welcher er die niedern geist-
lichen Aemter verwaltete, erwarb ihm solche Hochschätzung, daß er
bald zu den höhcrn bestellt wurde. Er ward Diakon, und dann Erz-
diakon. In diesen beiden Aemtern lag ihm die Sorge für die Ar-
men ob; der Besuch derjenigen, welche des Glaubens wegen im Ge-
fängnisse waren, und die Verwahrung des Kirchenschatzcs.
Er war während der harten Bedrängnisse, welche die Kirche
unter den Kaisern Dezius und Gallus dulden mußte, eine vorzügliche
Stütze der Kirche, und ein muthvollcr und eifriger Kämpfer gegen
die Irrlehre, mit welcher Novatian die Kirche Jesu Christi beunruhigte.
Er erleichterte durch seine ausgezeichnete Weisheit und rastlose
keit den Päpsten Cornelius und Lucius die Bürde des obersten H
tenamtes, ward ihnen zum Troste in ihren harten Leiden, verließ
sie nicht, als sie um des Namens Jesu willen im Gefängnisse und
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen