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2. August. 331
welches man dem Papste Damasus zuschreibt, wird folgende merk?
würdige Geschichte erzählt: Am Tage nach dem Tode dieses heiligen
Märtyrers sey Tarsicius, ein Kirchendiener, indem er das heilige
Altarssakrament getragen, von Soldaten ergriffen worden. Diese
fragten ihn: „was er trage?" Er antwortete nicht. Da sie nun mit
Schlägen eine Antwort von ihm erzwingen wollten, ließ er sich todt
schlagen, ohne das Geheimniß zu verrathen. Als die Soldaten das
Hciligthum, das sie so eben noch in seinen Händen gesehen hatten,
nehmen wollten, war es nirgends mehr zu finden. So verhinderte
es Gott selbst durch ein Wunderwerk, daß nicht das Heiligste der
Christen auf frevelhafte Weise entehrt wurde. — Die Gläubigen
wurdcn über den Tod ihres hochverehrten Oberhirten in die tiefste
Trauer versetzt. Sie beerdigten seinen Leichnam an dem nämlichen
Orte, an welchem der muthvolle Kämpfer sein Blut vergossen hat,
und welcher in der Folge der Kirchhof des Callisius genannt wurde.
Papst Paul I. ließ nach der Mitte des achten Jahrhunderts in der
Stadt Rom ein Kloster erbauen, und in eine Kapelle desselben die
Ueberbleibsel des heiligen Stephanus, nebst denen des heiligen
Papstes Silvester, feierlich beisetzen. „Erlöset und lebendig gemacht
durch das Blut Christi, sollen wir Christo nichts vorziehen'/- (Der
heilige Cyprian im Sendschreiben an Fortunatus.)
Laurentius, Märtyrer.
Am 10.
Drei Wochen nach dem Tode des heiligen Stephanus wurde
am 24. August 257 SirtuS I I . , der auch Xistus genannt wird, zum
Papste gewählt. Er hatte aber noch nicht die Kirche ein volles Jahr
regiert, als er derselben durch den Martertod entrissen wurde. Im
Jahre 258 gab der Kaiser Valerian geschärfte Befehle gegen die
Christen, nach denen die Bischöfe, Priester und Diakonen sogleich
getödtet werden sollten. Sirtus war das erste Opfer, welches zu
Rom dieser grausamen Verfügung gebracht wurde. Er wurde hin-
gerichtet auf einem Gottesacker. Wahrscheinlich wählte man diese
Stätte deßwegen dazu, um durch sein Beispiel die Christen vom
Besuche dieser, ihrer gottesdienstlichen Versammlung gewidmeten Orte,
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Drei Tage nach seinem Tode erkämpfte die Martcrkrone der
heilige Laurentius, dessen Name in der katholischen Kirche sehr be-
rühmt ist, und dessen Ruhm von den ansehnlichsten lateinischen Kir-
chenvätern mit großer Beredtsamkeit verkündet wird.
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen