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266 Der heil. NicephoruS, Märtyrer. Am 9. Februar.
wissen wir nicht. Davon dürfen wir aber überzeugt seyn, daß selbst
der Martertod ihn nicht in die ewige Seligkeit geführt haben würde,
wenn er den Groll gegen seinen Beleidiger im Herzen behalten
hatte. „Wenn du dein Opfer zum Altare bringst, und dich dort er-
innern wirst, daß dein Bruder etwas gegen dich habe, so lasse deine
Gabe dort vor dem Altare liegen, und gehe zuvor hin, dich mit
deinem Bruder auszusöhnen; alsdann komme und opfere deine Gabe."
(Matth. 5, 23).
Versöhnung mit dem beleidigten Feinde ist Gott angenehmer,
als alle Opfer. „Wer seinen Bruder hasset, der ist vor Gott ein
Todtschläger, und ihr wisset, daß kein Todtschlager das ewige Leben
erlange." 1. Ioh. 3, 15.
Arkadius, Märtyrer.
»lm 12. ?lä
Als eine heftige Verfolgung in der Stadt, in welcher
dius sich aufhielt, gegen die Gläubigen losbrach, suchte er durch die
Flucht der Grausamkeit der Verfolger zu entgehen. Er eilte aus
der Stadt, ließ alle seine Habseligkeittn zurück, und verbarg sich in
einem abgelegenen Orte, wo er durch anhaltendes Gebeth seinen ei-
genen Geist bekräftigte, und für die Gläubigen zu Gott sichte.
Weil er sich nie bei den heidnischen Götzenopfern gezeigt hatte, war
er schon lange im Verdacht, daß er ein Christ sey. Auf einmal
wurden jetzt, als er eben auch bei einem feierlichen Götzenopfer ver-
mißt wurde, Häscher in sein Haus geschickt mit dem Befehle, ihn
zu ergreifen, und herbeizuführen. Die Ungläubigen hatten den Auf-
trag, ihn entweder zu zwingen, an dem Götzenopfer Theil zu neh-
men , oder ihn, wenn er sich dessen weigern würde, dem Gerichte
zur Peinigung zu übergeben. Die Häscher trafen in der Wohnung
des Arkadius einen Anverwandten desselben an, welcher dessen Ab-
wesenheit ihnen anzeigte, und ihn, so gut er konnte, entschuldigte. Ganz
erbittert ergriffen sie diesen, und führten ihn zum Statthalter, wel-
cher ihn in's Gefängniß führen ließ, und anordnete, daß er so lange
in demselben schmachten solle, bis er den Aufenthaltsort des Arka-
dius anzeigen würde. Arkadius erfuhr bald in seinem verborgenen
Aufenthaltsorte, der nicht ferne von der Stadt war, was vorgcgan:
gen sey. Entstammt von der Begierve Jesum Christum öffentlich
zu bekennen, und getrieben von der liebevollen Sorge, scincn An-
verwandten aus den Banden zu befreien, kehrte er in die Stadt
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen