Seite - 399 - in Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
Bild der Seite - 399 -
Text der Seite - 399 -
Am 20. Jänner. 399
nung eines ansehnlichen Hofbeamten verborgen, welcher der christlichen
Religion mit großem Eifer zugethan war. Sie fasteten, hielten an
im Gebethe, und der gottselige Cajus bekräftigte sie zum bevor-
stehenden Kampfe.
Sebastian, von dem es noch nicht bekannt war, daß er ein
Christ sey, verrichtete einerseits mit pünktlicher Treue seine Dienste,
und that andererseits zur Stärkung der Christen und zu ihrem Schutze
mit dem wärmsten Eifer, was er immer zu thun im Stande war.
Markus ..und Marccllianus wurden zu Diakonen, und ihr Vater Tran-
quillinus zum Priester bestellt.
Tiburtius war nicht seinem Vater auf das Land gefolgt, son-
dern in Rom geblieben. Als er eines Tages auf der Strasse ging,
lag ein Mensch, welcher von einem Dache hcnintergcstürzt war, in
seinem Blute auf der Erde. Er war dem Tode sehr nahe, und
seine heidnischen Eltern bejammerten schon mit lauten Klagen den
Verlust ihres einzigen Sohnes. Tiburtius bethete über ihn, und auf
der Stelle ward er gesund. Die Eltern und der Sohn bekehrten sich
zu Jesu Christo, in dessen Namen das herrliche Wunder gewirkt
wurde.
Die Erste, welche in die grausamen Hände der Verfolger fiel,
war Zoe, die Frau des Nicostratcs. Sie bethete am Äpostelfeste
auf dem Grabe des heiligen Petrus, Da wurde sie von Heiden er-
griffen. Als sie sich weigerte, bei einem Bilde des Mars zu opfern,
wurde sie in einen scheußlichen Kerker geworfen, in welchem sie fünf
Tage ohne Speis und Trank schmachten mußte. Endlich wurde sie
herausgenommen, und bei den Füßen über einem Feuer aufgehängt,
dessen Rauch sie erstickte. Tranquillinus ward, als er auf dem Grabe
des heiligen Petrus bethete, von dem Pöbel überfallen und gesteinigt.
Seine Leiche wurde in die Tiber geworfen. Nicostratcs und sein
Bruder Castorius, Claudius nebst Victorinus, seinem Bruder, und
Symphorianus, seinem Sohne, wurden, als sie den Leichnam des
Tranquillinus an den Ufern der Tiber aufsuchten, von den Verfolgern
überfallen, und vor den Richter Fabian geschleppt. Dieser ließ sie,
nachdem er sie fruchtlos ermahnt hatte, den Göttern zu opfern,
dreimal auf die Folter spannen, und dann, weil sie in den grau-
samsten Peinen standhaft auf ihrem Bekenntnisse vcrharretcn, in das
Meer werfen.
Tiburtius ward von einem falschen Bruder, dem er seinen Lau-
sinn im Christenthume und seinen anstößigen Lebenswandel mit christ-
licher Freimüthigkeit verwiesen hatte, verrathen, und vor das Gericht
gestellt. Der Richter Fabian bemühte sich vergebens, durch schmei-
chclndcs Zureden und durch Drohungen ihn zum Abfalle zu bewegen.
Zuletzt ließ cr glühende Kohlen herzubringen, und stellte es dem
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen