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Am 30. Dktober. ^«7
Umstände unsere Tugend in Gefahr, oder führt er uns in Versuchungen
zur Sünde; so müssen wir um so wachsamer seyn, je größer die
Gefahr ist, und um so standhafter im Widerstände, je mannigfal-
tiger und reihender die Versuchungen sind.
In der tiefen Bcherzigung der Wahrheiten unserer heiligen Reli-
gion und der treuen Benützung der Heilsmittel muffen wir die Kraft
zum siegenden Kampfe suchen. Werden uns in unserem Berufe Hand-
lungen zugemuthet, welche gegen Gott und Gewissen sind, wollen
solche Handlungen durch Drohungen und Zwang errungen werden,
so dürfen wir nicht vergessen die Worte der Apostel: „Wir können
den Menschen nicht mehr, als Gott gehorchen," und muffen eher,
wenn es geschehen kann, unsern Beruf verlassen, und lieber das
Leben dahingcben, als am> Unrechte Antheil nehmen, oder uns zur
Ausübung desselben bewegen lassen. „Selig ist der Mann, welcher
die Versuchung aushält; wenn er bewährt befunden wird, wird er
die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen, die Ihn
lieben, verheißen hat." (Jakob 1, 12.)
und
(Am 15. Ium.)
eher, als die Verfolgung der Christen unter dem Kaiser
ausbrach, also vor dem Jahre 303, hat Galerius die
Bckcnner des Namens Jesu Christi in seinem Kricgsheere und an
seinem Hosiagcr zum Abfalle zu zwingen gesucht, einige aus dem
Kriegsdienste gestoßen, andcrc mit mancherlei Schmach behandelt,
andere todten lassen.
Unter diese Letzten gehört der Märtyrer Julius. Er war schon
ein bejahrter Krieger, als er vor Maximus, Statthalter in Klein-
mösien (die heutige Bulgarei) des Christenthums wegen geführt, und
von diesem befragt wurde, ob die Anklage, daß er ein Christ sey,
sich wahr befinde? Julius antwortete: „Ja, ich bin ein Christ.
I«l, gebe mich für nichts anders aus, als was ich wirklich bin."
„Wußtest du nicht die kaiserlichen Befehle, welche dir gebieten, den
Göttern zu opfern?" sagte Maximus. „Ich wußte sie," erwiederte
Julius; „allein, weil ich ein Christ bin, kann ich nicht thun, was
ihr verlanget. Ich darf nicht verläugnen den wahren und lebendigen
Gott, den ich verehre." Marimus sagte: „Liegt denn daran etwas,
daß du hier Weihrauch streuest, und dann wieder davon gehest?"
Darauf versetzte Julius: „Ich darf nicht die göttlichen Gebote über-
treten, und den Ungläubigen gehorchen. Seit sechs und zwanzig
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen