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4 w Die Heiligen, Marcianus und Nikander, Märtyrer.
nicht weniger, als durch glühenden Eifer für die Ehre des Gekreu-
zigten, und begnadiget mit Wundergade. Sein Vater, der Hylas
hieß, wollte ihn zum Heidenthume zurückführen, brauchte Gewalt,
mißhandelte ihn durch viele Schläge, und übergab ihn endlich, da
er sein Bemühen fruchtlos sah, dem Richter Valerian, der ihn mit
Ruthen nicht weniger grausam, als es zuvor von dem Vater ge-
schehen war, schlagen ließ, und dann in das älterlichc Haus wieder
zurückschickte. Durch eine göttliche Eingebung aufgefordert, verließ
der Knabe heimlich seine Aeltcrn, begab sich in Begleitung seiner
Erzieher, des Modcstus und der Crescentia, an das Meer, und
schiffte über auf das Vorgebirg, welches heut zu Tage noch von ihm
den Namen führt. Hier verkündeten sie die Lehre Jesu Christi, und
bekräftigten sie durch viele Wunder, welche sie im Namen Jesu wirk-
ten. Jetzt brach die Verfolgung des Kaisers Diokletian gegen die
Christen aus. Sie wurden ergriffen, und da sie zur Verlaugnung
auf keine Weise zu bewegen waren, mit Ketten sehr schmerzlich ge-
bunden, und in ein gräuliches Gefängniß geworfen. Bald darauf
führte man f,'e ins Amphiteatcr, wo eine große Menge Volkes ver-
sammelt-Kar. Es wurden Kessel hcrbeigebracht, die man mit Pech
und Harz anfüllte. Als dieses zum Sieden gebracht ward, wurden
die christlichen Bckcnncr entkleidet, und hineingeworfen. Gott be-
schützte seine Diener, wie einst die Knaben im Feucrofen. Wie diese,
stimmten auch Vitus, Modestus und Crescentia das Lob Gottes in
Psalmen an, und gingen unverletzt aus der Marter hervor. Ein
grimmiger Löwe sollte nun die heiligen Kämpfer vollenden; aNein,
wie erstaunten die Richter und das Volk, als das Thier sich hin-
legte zu den Füßen derselben, und sie sanft beleckte! Endlich wur-
den sie auf die Folterbank gebracht, und so grausam mißhandelt, bis
sie ihren Geist aufgaben. Eine christliche Frau, Florcntia mit Na-
men, beerdigte die Leichen.
Heiligen, Marcianus und Nikander,
(Am 17. Juni.)
Marcian und Nikandcr haben wahrscheinlich zu gleicher Zeit mit
dem Krieger Julius, und auf die nämliche Veranlassung den Mar-
tcrtod gelitten. Beide standen als tapfere Kriegsleute in großem
Ansehen, verließen aber, nachdem sie durch die Gnade Christi zur
Erkenntniß des Heiles geführt worden waren, alle Ehrcnauszeichnun-
gen der-Welt, und suchten ihren ganzen Ruhm in dem Kampfe für
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen