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Am 9. September. 415
wankend zu machen.^ Deßwegen wurde er auf einen Rost gelegt,
und bei langsamem Feuer gebraten. Keine Pein vermochte etwas
über den heiligen Märtyrer. Siegend über alle Qualen gab er sei-
nen Geist auf. Dorotheus und Gorgonius, nebst vielen andern vor-
nehmen Männern des ka^erlichen Hofes, wurden auf mancherlei grau-
same Weise gemartert, und endlich erdrosselt.
Die Leichen dieser Kämmerer wurden anständig begraben; aber
bald wieder auf kaiserlichen Befehl aus der Erde gerissen, und in's
Meer geworfen, damit ihnen nicht von den Christen göttliche Ehre
erzeigt werden möchte. So wurde die christliche Hochschätzung der
Reliquien von den Heiden mißverstanden. Jeder wohl unterrichtete
Katholik weiß von den Reliquien, daß ihnen keine eigenthümliche Kraft
beiwohne. Er betrachtet sie aber mit Ehrerbietung, als ehemalige
lebendige Glieder Jesu Christi, als ehemalige Tempel des heiligen
Geistes, als leblose Ueberblcibsel, die aber von Christo dereinst sol-
len erwecket, und verherrlichet werden, und durch welche mancherlei
Wohlthaten seinen Gläubigen zu erzeigen ihm oftmal gefallen hat,
und noch jetzt gefällt.
In dieser Zeit st^nd Anithymus der christlichen Kirche zu An-
tiochien als Bischof vor, ein Mann, voll des heiligen Eifers für die
Ehre Jesu Christi, und für das Heil der Gläubigen. Auch er wurde
ergriffen, vor den Kaiser gestellt, und nachdem er unerschrocken das
heilige Bekenntniß abgelegt hatte, enthauptet. Ihm folgten große
Schaarcn von Märtyrern in dieser Stadt. Nicht nur einzeln, son-
dern haufenweise wurden auf des Kaisers Befehl viele niedergehauen;
viele auf großen Scheiterhaufen verbrannt; andere gebunden in
Schiffe geworfen, und in's Meer versenkt. Dieses geschah im An-
fange der dioklctianischen Verfolgung, im Jahre 303.
Die Gedächtniß des heiligen Bischofs und Märtyrer? Anithy-
mus, wird am 27. April gefeiert. —
Pantaleon, Arzt und
(Am 27. Juli.)
Nicht lange nach dem Bisch> Anithymus, also im Jahre 303
oder 304 wurde durch den Martertod vollendet der heilige Panta-
leon. Er war geboren zu Nikomedien in Bythynien. Sein Vater
Eustorgius fröhnte dem Götzendienste, und seine Mutter Eubula be-
kannte sich zur Religion der Christen. Beide waren von sehr gro-
ßem Religionscifer beseelt, jener für die heidnische Götterverehrung,
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen