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464 Der heilige Pamphilus, Priester und Märtyrer lc.
den desselben angezündet. Er rief Jesus, den Sohn Gottes an.
Das war sein letztes Wort. Ohne einen Laut von sich zu geben,
stand er noch eine Weile, ehe er den Geist aufgab.
Seleukus, gebürtig aus Kappadozicn, sah ihn sterben. Dieser
hatte sich früher dem Soldatenstande gewidmet. Durch Stärke,
Wohlgestalt und Schönheit des Angesichtes ausgezeichnet in einer
Schaar auserlesener junger Krieger, war er zu einer ansehnlichen
Ehrenstelle gelangt, als er im Anfange der Verfolgung, welche zu:
erst die Soldaten traf, des heiligen Glaubens wegen aus dem Kriegs-
dienste gestoßen, und gegeißelt wurde. Won dieser Zeit an widmete
er sich ganz der Ausübung christlicher Tugend. Er war den Wai-
sen, den Wittwen und den Armen Vormund, Beistand und Vater.
Jetzt brachte er dem Pamphilus, an dem das Todesurtheil noch
nicht vollzogen war, die Nachricht von dem Tode des
und begrüßte einen der andern Bekenner mit dem heiligen
Sogleich wurde er von Soldaten ergriffen, und vor den Richterstuhl
geführt. Der Landvogt sprach über ihn das Todesurtheil aus, und
er wurde gleich nach Pamphilus enthauptet. — Bald darauf wurde
Theooulus dem Firmilian vorgestellt, einer seiner eigenen Knechte,
ein Greis, der schon Nachkommen im dritten Geschlechte zählte, und
den er sowohl seines Alters wegen, als auch wegen seiner Treue
und Anhänglichkeit vor allen seines Gesindes hochgeachtet hatte.
Desto mehr verdroß es ihn jetzt, daß auch dieser sich erkühnen konnte,
den Glauben der Christen zu bekennen. Er ließ ihn kreuzigen.
Iulianus füllte die Zwölfzahl der heiligen Märtyrer aus, deren herr-
licher Anführer Pamphilus war. Er war aus Kappadozien, und so
eben nach Casarea gekommen. Schon außen vor der Stadt erfuhr
er, was geschehen sey. Er eilte hinzu, fand die Leichen auf der
Erde liegen, wurde erfreut mit heiliger Freude, warf sich auf den
Boden, und umarmte eine Leiche nach der andern. Alsbald wurde
er von Soldaten, die ihn sahen, ergriffen, und zum Richtstuhle ge-
führt. Firmilian fällte das Urtheil, daß er bei entfernter Flamme
verbrannt werden sollte. Iulianus sprang auf, jauchzte und pries
Gott mit lauter Stimme, daß Er ihn der Marterkrone gewürdiget
habe. Auf Befehl des Statthalters blieben die Leichen der genann-
ten zwölf Märtyrer zum Raube für die Vögel auf dem Platze lie-
gen. Aufgestellte Wachen sollten die Wegnahme derselben verhin-
dern. Da aber gegen die Erwartung und zum größten Erstaunen
Aller durch vier volle Tage kein Thier dieselben berührte, konnten
sie endlich von den Gläubigen weggenommen und beerdiget werden.
Noch redete Jedermann von Firmilians Grausamkeit und von dem
Heldenmuthe dieser Märtyrer, als vierzehn Tage nach deren Tod,
Adrian und Eubulus, zwei Gläubige aus der Landschaft Manganäa
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen