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510 Der heilige Julian aus Cilicien, Märtyrer.
konnten ihr innerstes Gefühl länger nicht mehr zurückhalten.
Sie riefen laut aus: „Wahrhaftig! der Gott, den diese Jungfrau
verehrt, kann nicht anders, als der wahre Gott seyn." Margaretha
benutzte diesen Augenblick, sie zu crmuntern, daß sie den thörichten
Götzendienst verlassen, und den allein wahren Gott, den Schöpfer
aller Dinge erkennen und verehren sollen. Gott schenkte ihren Wor-
ten einen scgcnvollen Eingang in die Herzen Mehrerer, die sich zum
Christenthum? bekannten. Nun fand es der Statthalter für rathsam,
dem Schauspiele bald ein Ende zu machen, weil er befürchtete, daß
Unruhe unter dem anwesenden Volke ausbrechen dürfte, und daß
etwa noch Mehrere für das Christenthum sich erklären möchten. Die,
welche sich so eben bekehrt hatten, befahl er auf der Stelle zu ent-
haupten, und enthaupten ließ er endlich auch Margaretha. Als sie
auf dem Richtplatze ankam, dankte sie Gott in lautem Gebethe für
die außerordentliche Gnade, mit der er ihrer Schwachheit in so
schwerem Marterkampfe zu Hilfe gekommen, empfahl ihren Geist
in seine Hände, und empfing freudig den Todesstreich.
Ihre Leiche wurde von den Christen begraben, und über dem
Grabe, nachdem die christliche Kirche Ruhe erhalten hatte, eine Kir-
che gebaut. Den Bildnissen der heiligen Margaretha wird vielfältig
ein Drache beigemalt. Dieses gründet sich auf die Erzählung, daß
der Teufel in Gestalt eines Drachens im Kerker sich ihr genähert,
und sie zu verschlingen gedroht, daß sie ihn aber durch Gebeth und
durch das Kreuzzeichen vertrieben habe.
heilige Julian aus Cilicien, Märtyrer.
10. März.)
Den herrlichen Kampf des Märtyrers Iulianus rühmt der heilige
Chrysostomus in seiner 47. Homilie an die Antiochcncr.
war geboren zu Cilicicn, welches auch den großen Apostel
unter seinen Eingebornen zählte. Nach der Angabe einer griechischen
Hciligenbeschreibung war Anazarbe seine Gcburtsstadt, sein Vater
ein Heide und angesehener Rathsherr der Stadt, seine Mutter eine
Christin, welche mit großer Sorge auch ihren Sohn zur Erkenntniß
und Ausübung des heiligen Glaubens anleitete. Ausgezeichnet durch
heilsame Wissenschaft und durch Vollkommenheit des Wandels wurde
er frühe zu Kirchendiensten bestellt, und endlich zum Priester geweiht.
Groß war der Segen, den er durch Wort und Beispiel bei seiner
gläubigen Gemeinde stiftete, groß die Hochachtung, in der er bei
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen