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Am 11. Februar. 529
geringfügigsten Hindernissen, und unwichtiger, bloß irdischer Angele-
genheiten wegen dem sonntäglichen Gottesdienste, oder wenn sie ihn
besuchen, so geschieht es aus Zwang, aus Gewohnheit, ohne Geist,
und ohne Herz. In ihrem Lausinne berauben sie ihre Seele auf
die unverantwortlichste Weise des großen Trostes und der mächtigen
Stärke, welche sie durch die würdige Feier des heiligen Opfers,
und durch den ö'ftern Empfang der heiligen Communion erhalten
würden.
„Werdet verständig in dem, was des Herrn Wille ist. Gottes
Gesetz wohnt in des Frommen Herzen. Merket seine Gebothe wohl,
und behaltet sie, wie euern Augapfel." Psalm 36, 31.
Die heilige Crispina,
(Am 5. Dezember.)
Aus den Schriften des heiligen Augustin erfahren wir, daß die
heilige Crispina eine Frau von sehr vornehmem Stande gewesen sey,
und große Reichthümer besessen habe. Sie'war eine Christin, und
leuchtete durch den Eifer ihres Glaubens, durch die Vollkommenheit
des Wandels, und durch muthvolle Entschlossenheit im Kampfe als
ein helles Licht unter den Gläubigen um so herrlicher hervor, je grö-
ßer ihre irdischen Vorzüge waren. Sie wohnte zu Thagara in
Afrika. Da wurde sie im Jahre 304 von den Feinden des christli-
chen Namens ergriffen, nach Thebeste in's Gefängniß geführt,
und am nächsten Gerichtstage dem Statthalter Anulinus vorgestellt.
Dieser fragte sie: „Hast du die gottseligen Befehle unserer Kaiser
schon innegeworden?" Crispina antwortete: „Ich weiß nicht, was
das für Befehle seyn sollen." Anulinus sprach: „Unsere frommen
und mächtigen Kaiser Diokletian und Marimian, und der Cäsar
Constantius haben befohlen, daß du unsern Göttern für das Wohl
der Kaiser opfern sollst." Crispina erwiederte: „Ich habe noch nie
einem andern, als dem einzig wahren Gott, und seinem Sohne,
unserm Herrn Jesus Christus, der für uns geboren ward und ge-
storben ist, geopfert, und werde es auch jetzt nicht thun." Darauf
sprach Anulinus: „Verlasse deinen Aberglauben, und verehre die
Götter!" Crispina erwiederte: „Alle Tage erweise ich Verehrung
meinem Gott, außer welchem ich aber keinen andern erkenne." Jetzt
drohte ihr der Statthalter, daß sie es mit dem Leben büßen werde,
wenn sie den kaiserlichen Befehlen nicht gehorchen würde. Hierauf
Crstel Band. 34
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen