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248 Der heilige Theodorus, Märtyrer.
einiger Zeit wurde sie wieder dem Eleusius v
Er hattc gehofft, daß die Schrecken des Gefängnisses ihren Sinn
ändern werden, und mußte daher nicht wenig betroffen seyn, als er
sie mit erneuertem Muthe vor sich stehen sah. Fruchtlos blieben
auch dießmal sein Zureden und seine Drohungen. Er schritt deßwe-
gen wieder zu den Martern, die er auf die schrecklichste Weise an
ihr vollziehen ließ. Sie ward auf ein Rad, welches mit Eisenspitzen
versehen war, gebunden, über einem Feuer herumgewälzt, und dar-
auf mit geschmolzenem Blei gequält. Gottes wunderbare Macht
zeigte sich herrlich in der Schwachen. Iuliana überstand diese fürch-
terlichen Martern, und verharrte im Bekenntnisse des Glaubens und in
der Lobpreisung Gottes. Endlich wurde sie enthauptet, sowie meh-
rere, welche durch die unerschütterliche Standhaftigkeit der heiligen
Jungfrau, und durch den wundervollen Beistand des einzig wahren
Gottes, den sie bekannte, in gläubiges Staunen versetzt, zu Jesu
Christo sich bekehrt hatten.
Der Martertod der heiligen Iuliana fallt in die Zeit des Kai-
sers Maximin Daja, zwischen den Jahren 304 und 311.
„Brüder, seyd nüchtern, und wachet, denn euer Gegner, der
Teufel, geht wie ein brüllender Löwe herum, und suchet, wen er
verschlinge. Diesem widerstehet fest im Glauben." 1. Petr. 5, 8.
Der heilige Theodorus,
Der heilige Gregor, Bischof zu Nissa (heut zu Tage eine tür-
kische Stadt am Flusse Nissawa, in Servien an der bulgarischen
Gränze,) hielt auf den Märtyrer Theodorus eine Rede, welche auf
uns gekommen ist, und aus welcher wir einige Lebensumstände, und
die Martcrgeschichte desselben mit voller Zuverlässigkeit erfahren. Der
Geburtsort des Theodorus, sowie seine Abstammung und seine Iu-
gendgeschichte sind unbekannt. Gregor von Nissa sagt nur, derselbe
sey aus dem Morgenlande als Soldat unter den kaiserlichen Trup-
pen nach Amasca, in der Provinz Pontus, gekommen. Er war ein
eben so eifriger Christ, als tapferer Soldat.
Der Statthalter der Provinz, und der Commandant der Trup-
pen bezeigten sich gleich thätig in Befolgung der grausamen Gesetze,
welche Diokletian und Mcniminian gegen die Christen erlassen hatten.
Sie ließen den Theodor sich vorstellen, und fragten ihn: wie er sich
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen