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600 Der heilige Eustathius, Bischof und Vekenner.
durch muthvolle Vertheidigung des katholischen Glaubens; durch
kräftigen Widerstand gegen das Unkraut falscher Lehre; durch er:
leuchteten Eifer in Handhabung der Kirchenzucht, und durch heilige
Liebe. Es ist schon erwähnt worden, daß Arius und seine Anhän-
ger, ungeachtet ihre Lehre von dem Kirchenrathe verdammt, und
die, welche das katholische Glaubensbekenntniß anzunehmen sich wei-
gerten, ihres heiligen Amtes entsetzt, und von dem Kaiser nach I I -
lyricn verbannt worden waren, nicht aufhörten, die Kirche zu bcun:
ruhigen. Sie wußten den Kaiser zu täuschen. Er ließ sie nach
drei Jahren aus ihrer Verbannung zurückkehren, und mehrere der:
selben ihre bischöflichen Stühle wieder in Besitz nehmen. Sie ver-
doppelten nun ihre arglistige Geschäftigkeit, der falschen Lehre überall
Eingang zu verschaffen. Ihr Bemühen war um so gefahrvoller, da
sie, diese reißenden Wölfe, in Schafskleidern sich darstellten. Eusta-
thius ließ sich nicht täuschen. Mit angestrengter Aufmerksamkeit be-
wachte er seine Kirche, hielt fest an die Schlüsse der Kirchcnver-
sammlung, legte keinem die Hände auf, und hielt Jeden vom Dienste
der Kirche zurück, der des arianischen Irrthums im mindesten ver-
dächtig war, und bekräftigte unablässig seine Hccrde in der wahren
katholischen Lehre. Nicht auf seine Kirche allein, sondern auch auf
die angränzendcn war die Sorge dieses vortrefflichen Hirten gerich-
tet. „Ueberall hin," sagt der heilige Chrysostomus, „schickte er be-
wahrte Männer, welche die reine Lehre verkünden, und zum stand-
haften Beharren auf derselben ermuntern, die Irrenden ihres Irr-
thums überführen, und der falschen Lehre den Eingang verwehren
sollten. Erleuchtet vom Geiste Gottes, sah er wohl ein, daß kirch-
liche Oberhirtcn nicht allein für die Hecrden zu wachen hatten, de-
ren Obhut ihnen eben dieser Geist anvertraut habe, sondern besorgt
seyn müssen, auch für jede andere, möge sie sich auf der Erde, wo
immer befinden. Aus der Pflicht, für Alle zu bethen, leitete er die
Pflicht ab, auch für Alle zu sorgen, für Alle zu wachen." Nicht
allein mit Worten und durch heilsame Verfügungen, sondern auch
durch Schriften bekämpfte er die falsche Lehre.
Dieser kräftige Widerstand zog ihm den Haß der Ariancr zu,
die seit der Zeit, als sie aus der Verbannung zurückgekehrt waren,
kein, auch noch so unedles Mittel unversucht ließen, den Kaiser gegen
die katholischen Bischöfe, vorzugsweise gegen jene, von denen sie den
thätigsten Widerstand erfuhren, zu erbittern. Sie schämten sich nicht
der niedrigsten Verleumdungen, die sie gegen die heiligsten Männer
entweder selbst vollbrachten, oder arglistiger Weise durch andere ver-
anlaßten. Einer der vorzüglichsten Anhänger des arianischcn Irr-
thums war Eusebius, Bischof zu Nikomedicn. Dieser schmiedete
Anschläge gegen den heiligen Eustathius. Unter dem Vorwande,
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen