Seite - 616 - in Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
Bild der Seite - 616 -
Text der Seite - 616 -
liUi Die heilige Tharba, Jungfrau und Martyrin :c.
leben, Andern zum warnenden Beispiele der göttlichen Gerechtigkeit!"
Alsbald ward die eine ganze Seite des Papas von einem Schlag:
fiuffe getroffen. Er stürzte zu Boden. Simcon, dessen Martevqe:
schichte oben erzählt wurde, folgte ihm im Jahre 326 auf dem bi:
schöflichcn Stuhle.
Millcs zog nun in das Land Maison, welches fast eine Insel
ist, die von den Ausflüssen des Tygris und des. Choaspcs, und vom
persischen Meerbusen gebildet wird. Hier wohnte er eine Zeit bei
einem Einsiedler. Ein Vornehmer des Landes, welcher seit Jahren
blind gewesen, ward auf das Gebeth des Heiligen wieder sehend,
wodurch viele Ungläubige bekehrt wurden. Von da kehrte Millcs
heim in sein Vaterland, wo er viele Seelen für den Sohn Gottes
gewann. Als im Jahre 341 die Lhristenverfolgung in Persien an:
fing, ward er auf Befehl des Statthalters Hormisdas, sammt dem
Priester Ambrosimus und dem Diakon Sina, in Ketten nach Ma-
cheldagdar, der Hauptstadt der Provinz, abgeführt, wo sie zweimal
sehr grausam gegeißelt wurden. Man wandte jede Art der Vcr:
suchung an, sie zum Abfalle zu bewegen; aber umsonst. Freudig
priesen sie Gott im Kerker ohne Unterlaß. Hormisdas rüstete sich
zu einer großen Jagd. Am Tage vor seinem Auszuge ließ er den
Milles vor sich rufen, und drohte ihn zu todten, wie ein Wildprct,
wofern er die Wahrheit seines Glaubens nicht erweisen könnte. Der
Bischof fing an zu sprechen, aber plötzlich unterbrach ihn Hormisdas
mit einem Dolchstiche in die Seite. Gleich darauf durchstach Nar?
sus, des Hormisdas Bruder, die andere Seite. Bald nachher gab
der heilige Milles den Geist auf. Ambrosimus und Sina wurden
einander gegenüber, jeder auf einem Hügel von Soldaten gcsteiniget.
Tags darauf verfolgten beide Brüder, Hormisdas und Narsus, in
der Hitze der Iagdlust einen Hirschen, und durchstachen sich gegen:
seitig. Ihre Leichen blieben liegen, und wurden der Raub wil-
der Thiere.
Barsabiaä stand, als Abt, einer Gesellschaft von zehn Mönchen
vor. Er ward angeklagt als ein Frevler gegen die Religion der
Magier, mit seinen zehn Mönchen in Bande gelegt, und sammt ih-
nen nach Astrahara geführt, einer Stadt, welche unfern der, noch
jetzt bewunderten, Trümmer des von Alexander zerstörten Persepolis
lag. Der Statthalter der Provinz ließ sie auf grauenvolle Weise
martern; da sie aber den allerheiligsten Namen standhaft bekannten,
vcrurtheilte er sie, enthauptet zu werden. Der heilige Barsabias
hatte von Gott die Gnade erhalten, Zeuge vom seligen Hingange
seiner zehn geistlichen Brüder, oder vielmehr seiner zehn geistlichen
Söhne zu werden, ehe er selbst ihnen nachfolgen würde. Als die
Hinrichtung eben anfangen sollte, ging ein Magier dieses Weges
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen