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622 Die Heiligen: Iuventius und Maximms lc.
Gnade der Beharrlichkeit geschenkt hat." Das Urtheil ward ohne
Verzug vollzogen im Jahre 362. —
Der Lomes Iulianus ward kurz darauf von reißenden Bauch-
schmerzen ergriffen. Bald fraß Fäulniß an seinem Leibe, aus wel-
cher Würmer hervorwimmelten. Er litt fürchterliche Qualen, die
durch beängstigende Gewissensbisse auf's Höchste stiegen, bis er end-
lich seinen Geist aufgab. Auch Julian, der Kaiser, wurde, wie es
Theodoritus vorausgesagt hatte, im Kriege gegen die Perser durch
einen Wurfspieß von unbekannter Hand getroffen, getödtct, und kam
in's römische Gebiet nicht mehr zurück.
„Gott richtet ein wahres Gericht über alle, die Böses thun.
Darum verachte, o Mensch! den Reichthum der Güte, Geduld, und
Langmuth Gottes nicht! Weißt du nicht, daß dich Gottes Güte
zur Buße führen soll? Nach deiner Härte, und deinem unbußfer-
tigen Herzen häufest du dir selbst den Zorn auf den Tag der Strafe,
und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, welcher jcdom
nach seinen Werken vergelten wird: Ungnade, und Zorn, Trübsal,
und Angst über alle Seelen der Menschen, die da Böses thun;
aber, und Ehre, und Friede allen denen, die da Gutes thun."
Die Heiligen: Bonosus und Marimilianus,
" M ä r t y r e r ,
(Am 13. Scptcmbcr. Im römischen Martcrbnchc am 21. A
Der nämliche Comes Iulianus, dessen in der vorangehende»
Geschichte erwähnt wurde, war bei dem Hriegshecre, und forderte
von Bonosus und Marimilianus, welche entweder die Anführer odcr
die Fahnenträger bei den herkulianischen Soldaten waren, daß sie
das Kreuz und den Namenszug Christi aus ihrer Fahne auslöschen,
und dieselbe nach dem Befehle des Kaisers mit einem Götzenbilde
zieren sollen. Sie weigerten sich, es zu thun. „Ich habe," sprach
Iulianus, „die Macht, euch peinigen, ja wohl gar euch verbrennen
zu lassen." „Wir zittern nicht vor deiner Drohung," versetzte darauf
Bonosus, dem jetzt der Comcs mit Riemen, an deren Enden Blei-
kugeln befestigt waren, über drei hundert Streiche geben ließ. Er
behielt während der schmerzlichen Qual frohen Muth, und wieder-
holte das Bekenntniß: „Wir verehren den lebendigen Gott; Ihm
allein dienen wir." Nun mußte auch Maximilian näher kommen.
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen