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Am 26. IlMi. Y5H
rechten, durch die Erfüllung der Pflicht der Wahrhaftigkeit barstellen.
Bekräftigen wir eidlich, daß das, was wir sagen, Wahrheit sey,
so ist dieß der Bestatt, gungs-Eid; verbinden wir uns eidlich zur
Haltung dessen, was wir versprochen haben, so ist's der Verspre-
chungs-Eid. Dieser wie jener ist eine außerordentliche Gottesver-
ehrung. Die Verletzung dieses wie jenes aber eine Gotteslästerung.
„Lasse deln Schwören ein ungeheucheltes, rechtschaffenes, und heiliges
Schwören seyn; auf diese Art wirst du durch dein Beispiel auch die
Heiden ermuntern, den Herrn zu preisen." Ierem. 4, 2.
Die Heiligen: Johannes und
(Am 26.
und Paulus, zwei edle Brüder, waren sehr eifrige
Anhänger des Christenthums, und begleiteten die ansehnlichsten Aem-
ter bei Constantia, der Tochter Constantins, des Großen. Sie leb-
ten zu Rom, und zeichneten sich auf eine seltene Weise durch Wohl-
thätigkeit gegen die Armen aus, zu welchem Zwecke ihnen auch ihre
Gebieterin, Constantia, so lange sie lebte, große Summen überließ.
Der abtrünnige Julian wollte sie an seinen Hof ziehen. Sie wei-
gerten sich aber dessen, weil sie den Götzendienst, dem der Kaiser
huldigte, verabscheuten, und lieber Alles, auch das Leben, hingeben,
als von dem heiligen Bekenntnisse abweichen wollten. Man machte
Drohungen, nnd gab ihnen zehntägige Bedenkzeit. Während der-
selben waren sie eifrig beschäftiget, ihr Geld und ihre Habe zu wohl-
thätigen Zwecken zu verwenden. In Gesellschaft des Priesters Cris-
pus, des Clerikers Crispinianus, und der Benedicta, einer gottes-
fürchtigen Matrone, lagen sie dem Gebethe ob, und feierten in ihrem
Hause die heiligen Geheimnisse, um sich für den bevorstehenden Kampf
zu bekräftigen.
Am eilftcn Tage, als Johannes und Paulus standhaft auf ih-
rer Weigerung verharrten, wurden sie in ihrem Hause verwahrt,
damit sie aus demselben nicht entfliehen, Niemand zu ihnen hinein-
gehen, Niemand sie sehen, und Niemand mit ihnen sprechen könnte.
Am Abende kam Terentianus, ein Offizier, mit Soldaten zu ihnen.
Er hatte ein kleines Götzenbild bei sich, und forderte sie im Namen
des Kaisers auf, demselben ein Rauchopfer zu bringen. Mit Ab-
scheu wiesen sie diese Aufforderung von sich. Der Offizier drohte,
mit dem Tode, wenn sie nicht opfern würden. Seiner Drohung'
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen