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Am 13. Jänner. 657
stammte aus einem edlen Geschlechte in Gallien (Frankreich) von
heidnischen Aeltern ab. Die Heiligkeit seines Wandels und seine
großen Gaben bewogen das Volk von Poitiers, ihn, nach dem Tode
des dortigen Bischofs, zum Hirten zu erwählen. Mit dem ange-
strengtesten Eifer verwaltete er das heilige Amt, und mit wahrhaft
apostolischem Muthe kämpfte er für die reine Lehre, welche durch die
bösartigen, von dem Kaiser Constantius begünstigten Arianer so ge-
waltsam angefochten wurde.
Saturnius, Bischof zu Arelate (Arles in der Provence in
Frankreich) war verbunden in der Lehre mit den Erzariancrn, Ur-
sacius und Valens, so wie auch durch seine schlimme Gemüthsart,
und durch schändliche Frevel, deren er sich schuldig gemacht, der
Freundschaft dieser bösen Männer würdig. In dem dritten Conci-
lium zu Mailand war er unter denjenigen, welche sich in der Ver-
folgung der katholischen Bischöfe vorzüglich ausgezeichnet hatten.
Im Vertrauen auf die Gunst der Günstlinge des Kaisers beunru-
higte er die Katholiken durch Drohungen und durch mancherlei Ge-
waltthätigkeit. Der heilige Hilarius ließ sich nicht erschüttern durch
diese argen Umtriebe, und nicht erschrecken dadurch, daß so eben
mehrere Bischöfe von ihren Sitzen verstoßen, und in die Verbannung
verwiesen worden waren. Vielmehr veranlaßte er durch seinen Rath
und durch seine Anleitung, daß die Bischöfe Galliens von der Kir-
chengemeinschaft des unwürdigen Bischofs Saturnius und des Ursa-
cius und Valcns sich absonderten. Dieser muthvolle, aber nothwen-
dige Beschluß der katholischen Bischöfe reizte den Zorn derjenigen,
wider die er gefaßt worden war. Saturnius brachte es dahin, daß
die Bischöfe Galliens zu einer Versammlung eines Conciliums in
Biterrä (Beziers in Languedoc) berufen wurden, und unter denselben
namentlich auch Hilarius. Dieser klagte vor dem Concilium die
Anhänger des Arius an, und zeigte, wie sie durch die Verbannung
des katholischen Bischofs Athanasius die reine Lehre selbst verdammt
hatten. Aber Saturnin und dessen Mitschuldigen wußten es so gut
zu lenken, daß dem Hilarius fast keine Zeit zu reden, wenig Gehör
verstattet ward, und sandten falsche Verhandlungen des Conciliums
an Constantius, welcher den Hilarius und den Rhodanius, Bischof
zu Tolosa, nach Phrygien verbannte im Jahre 356. Dessen un-
geachtet blieben die katholischen Bischöfe Galliens standhaft, fuhren
fort, den Saturninus aus ihrer Kirchengemeinschaft auszuschließen,
und gaben es nicht zu, daß dem Hilarius, dessen Priester in scincm
Namen das heilige Amt, in so ferne dazu nicht die bischöfliche Weihe
erfordert wurde, verwalteten, ein Nachfolger ernannt wurde. Hila-
rius unterhielt aus Phrygien Briefwechsel mit seinen in Gallien zu-
rückgebliebenen Amtsgcnossen. In den zu dieser Zeit, und auch
Erstcr Band. 42
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen