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Am 12. April. 682
geschickt hat." Einer der Diener ward zornig, warf dem Sabas
eine Mörserkeule so heftig auf die Brust, daß die Umstehenden mein:
ten, er muffe todt seyn; Sabas aber sprach: „Du meinst wohl,
mich getödtet zu haben? Mir war, als wenn du einen Flocken
Wolle auf mich geworfen hättest." Sein Körper zeigte auch wirk:
lich keine Spur der Verletzung. Atharid befahl, den Sansala los-
zulassen, den Sabas aber in dem Fluß Musäus (Muffava in der
Wallachei) zu ersäufen. Daraus ward sein Mund voll der Lobprei-
sung Gottes. „Gepriesen seyst du, Herr," rief er aus, „und ge»
priesen sey der Name deines Sohnes in Ewigkeit, Amen." Als sie
an den Strom gekommen waren, sprachen die Schergen unter ein-
ander: „Er hat nichts verbrochen, lassen wir ihn gehen, Atharid
wird's nicht erfahren." „Was schwatzet ihr da?" sagte Sabas.
„Warum thut ihr nicht, wie euch befohlen ward? Ich sehe, was
ihr nicht schauen könnet, jenseits des Stromes stehen sie, die mich
in die Herrlichkeit aufnehmen werden." Bis zum letzten Athemzuge
dankte und pries er Gott. Sie stürzten ihn in den Fluß und hiel-
ten ihn unter mit einem Holze, welches sie ihm an den Hals ge-
bunden hatten. So starb der heilige Sabas 38 Jahre alt, am
Donnerstag nach Ostern am 13. April 372.
Die Schergen zogen die Leiche aus dem Waffer, und ließen sie
unbegraben. Aber auch von den wilden Thieren und von Vögeln
ward sie unberührt gelassen. Christen nahmen sie auf, und sie
wurde nach Kappadocien gebracht.
Athanasius, Bischof und Bekenner.
Wenige Männer haben, nach den Aposteln, in der Kirche Jesu
Christi so viel gearbeitet, so anhaltend und muthvoll für die heilige
Lehre gekämpft, als der heilige Athanasius, aber auch wenige so viel
erdulden müssen, als er. Er war zu Alerandrien in Aegypten ge-
boren, und in dem Christenthume sehr sorgfältig erzogen. Am Tage,
als die kirchliche Gedächtnißfeier des heiligen Petrus, der als Bischof
zu Alerandrien des Martertodes gestorben war, begangen wurde, sah
dessen Nachfolger Alexander, da er an einem Fenster seiner bischöf-
lichen Wohnung stand, am Gestade des Meeres mehrere Knaben
versammelt, deren einer den Bischof spielte, welcher von Priestern
und andern Kirchendienern, die ebenfalls von Knaben vorgestellt wur-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen